Austausch zu Kooperationen und Qualitätsentwicklung

Werkstatt-Tagung zur Vernetzung der außerschulischen Lernorte

Dienstag, 02. Dezember 2025 | 11:50 Uhr

Von: Ivd

Brixen – Am Mittwoch fand im Bildungshaus Neustift die erste Werkstatt-Tagung der Stiftung perspektiven-lernen statt. Im Mittelpunkt stand die Vernetzung der außerschulischen Lernorte und der Austausch über deren Entwicklung. Die Teilnehmenden stellten bestehende und neue Lernorte vor und diskutierten mit Vertretern der deutschen Bildungsdirektion über mögliche Kooperationen und Perspektiven.

Landesrat Philipp Achammer betonte in seiner Einführung die Bedeutung dieser Lernorte: “Schulen leisten hervorragende Arbeit. Außerschulische Lernorte sind eine wertvolle Ergänzung, die Kindern und Jugendlichen durch besondere Orte, Naturerfahrungen und gemeinschaftliche Aktivitäten neue Möglichkeiten eröffnen.”

Der Präsident der Stiftung, Josef Watschinger, hob hervor, dass reale Lernorte vielfältige Chancen für ganzheitliche Entwicklungen bieten. Die dafür notwendige “innere Grammatik” könne nicht gelehrt werden, sondern müsse durch Erfahrungen wachsen.

Verschiedene Initiativen stellten ihre Arbeit vor. Die Erlebnisschule Langtaufers empfängt seit 25 Jahren jährlich bis zu 2500 Kinder und Jugendliche. Der Burger Hof im Pragsertal ermöglicht rund 3000 jungen Menschen Einblicke in den bäuerlichen Alltag. Die neue werkSTOTTschual Aschbach dient als Ort für Projektarbeit und Forschung, etwa zur Artenvielfalt. Die Draußenschule im Ahrntal bietet zahlreiche Aktivitäten an verschiedenen Plätzen im Freien und steht auch Schulen außerhalb des Tals offen. Weitere Lernorte wie der Edenhof und der Arieshof zeigen, wie gemeinschaftliches Engagement landwirtschaftliche Betriebe zu Bildungsorten macht.

Mit einem Erfahrungsbericht zum sozialtherapeutischen Segelschiff Noah eröffnete Laura Haipl neue Blickwinkel auf Lern- und Lebensräume mit besonderen sozialen Herausforderungen. Die Winterschule Ulten präsentierte ihr Erwachsenenbildungsangebot in Handwerk, Permakultur und Kräuterkunde.

Bildungsdirektor Gustav Tschenett erklärte, dass in jedem Bezirk ein Lernort entstehen soll. Für das Wipptal wird in Zusammenarbeit mit dem Eisacktal ein Standort gesucht. Für Perdonig liegen erste Pläne zur Umnutzung der ehemaligen Grundschule vor.

Am Nachmittag arbeiteten die Teilnehmenden in Gruppen zu Vernetzung, Qualitätsentwicklung, Kooperationen und zur Rolle der Stiftung und der Bildungsdirektion. Erste Vereinbarungen wurden getroffen. Einig war man sich darüber, dass Lernorte außerhalb der Schulen partizipativ entwickelt und gemeinsam mit den Pädagogen zu lebendigen Laboren gestaltet werden sollen.

Die Stiftung perspektiven-lernen wird die Netzwerkarbeit weiter begleiten und die einzelnen Standorte unterstützen. Ziel ist es, einen flexiblen Organismus aufzubauen, der langfristige Perspektiven entwickelt und Lernorte im Gemeinwesen verankert.

Bezirk: Eisacktal

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