Antwort auf Kritik des LH

Wirbel um AFI

Dienstag, 10. Juli 2018 | 11:34 Uhr

Von: luk

Bozen – Es sei klar, dass so manche harte Zahl des Arbeitsförderungsinstitutes bei Wirtschaftsverbänden auf Widerstand stößt, doch das liege gewiss nicht an der mangelnden wissenschaftliche Vorgangsweise des Instituts, antwortet Präsidentin Christine Pichler auf die Kritik des Landeshauptmannes am AFI. Das AFI greift auf, was den Südtiroler Arbeitnehmern unter den Nägeln brennt: „Ein Verzicht darauf der Ruhe willen ist undenkbar“, so Pichler.

Im Zuge der Verabschiedung des „Omnibus“-Gesetzes im Südtiroler Landtag wurde von Landeshauptmann Arno Kompatscher ein bereits in der Gesetzgebungskommission genehmigter Artikel gestrichen, der die Anhebung der Landesfinanzierung an das Institut von 1,60 Euro auf 2,00 Euro pro Arbeitnehmer gesetzlich verankert hätte. Der Landeshauptmann merkte unter anderem an, er würde sich „mehr Wissenschaftlichkeit und weniger Diskussion“ vom AFI erwarten.

Der Vorwurf mangelnder Wissenschaftlichkeit ist im Mitarbeiterstab des Arbeitsförderungsinstitutes schlecht angekommen. In der Südtiroler Öffentlichkeit genieße die Forschungsarbeit des Instituts einen guten Ruf. Präsidentin Christine Pichler (AGB CGIL) stellt sich schützend vor das Institut: „Das AFI macht hervorragende wissenschaftliche Studien und Analysen“. Die Zahlen, die das Arbeitsförderungsinstitut veröffentliche, bewegten sich im Brennpunkt aktueller sozialpolitischer Fragen und hätten schon öffentliche Debatten ausgelöst, was wennschon als Qualitätsmerkmal der Arbeit des AFI gewertet werden sollte, betont die Präsidentin.

Die Schwerpunkte des Instituts würden von den Trägerorganisationen bestimmt und würden die Interessen der Arbeitnehmerschaft Südtirols betreffen. Das Spektrum der Erhebungen gehe von den wichtigen Lohn- und Einkommensfragen über Umfragen betreffend die Stimmung der Arbeitnehmer oder die Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen bis hin zum leistbaren Wohnen, den Problemen der sozialen Ungleichheit und den Herausforderungen der Digitalisierung der Arbeit in Südtirol. Die Bemühungen um eine verstärkte öffentliche Finanzierung dieser Forschungsvorhaben sei angesichts des knappen Budgets für das AFI verständlich.

 

Bezirk: Bozen