Von: mk
Bozen – In der Handelskammer Bozen trafen sich gestern Nachmittag die Spitzen der Industrie- und Handelskammer von München und Oberbayern, der Wirtschaftskammer Tirol sowie der Handelskammern von Bozen und Trient. Dabei diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die wirtschaftliche Situation in den vier Regionen und besprachen aktuelle Verkehrsthemen, die den Brennerkorridor betreffen.
In regelmäßigen Abständen verabreden sich die Wirtschafts- und Handelskammern entlang der Brennerachse, um grenzüberschreitende wirtschaftspolitische Themen zu besprechen. Ziel dabei ist es, wichtige Zukunftsthemen voranzutreiben und die Zusammenarbeit zwischen den Ländern zu stärken.
Alle vier Gebiete stehen aktuell vor großen Herausforderungen: Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat die Spannungen auf den Energie- und Rohstoffmärkten verschärft, die massiv gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise führten zu einem Inflationsschock.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichteten von der Situation in der jeweiligen Region und tauschten sich über kurz- und mittelfristige Maßnahmen aus, zum Beispiel um die Energieproduktion in den einzelnen Ländern zu verbessern. Dazu stand vorab eine Besichtigung des Wasserkraftwerks St. Anton in Bozen auf dem Programm.
Auch der Brennerkorridor, sowohl auf der Schiene wie auf der Straße, war Thema der gestrigen Konferenz. Dabei ging es zu Beginn um die Sanierung bzw. den Neubau der Luegbrücke in Nordtirol. Diese wird ab 2025, während der bis zu zweijährigen Bauarbeiten, pro Fahrtrichtung nur einspurig befahrbar sein.
Weitere Punkte der Tagesordnung betrafen die Konzession der A22 – Brennerautobahn, die Verladebahnhöfe, mangelnde Parkplatzkapazitäten entlang der bundesdeutschen Autobahnen A93 und A8 sowie die Digitalisierung der Verkehrsleitsysteme.
„Mehr denn je ist eine gute Zusammenarbeit zwischen den Ländern, den Industrie-, Wirtschafts- und Handelskammern, aber auch zwischen den einzelnen Unternehmen unabdingbar. Der regelmäßige Austausch hilft uns bei der Ausarbeitung von geeigneten Maßnahmen für unsere Betriebe, zudem ist eine abgestimmte Vorgehensweise, beispielsweise in Verkehrsfragen, für die Wirtschaft unserer Regionen von entscheidender Bedeutung”, waren sich die Präsidenten der Handels- und Wirtschaftskammern entlang der Brennerachse beim gestrigen Treffen einig.