Von: mho
Bozen – Wer sich für Lebenslanges Lernen entscheidet, bringt Wissen in Bewegung: Mit einem Kongress zu diesem Thema lädt das italienische Netzwerk RUIAP (Rete Universitaria Italiana per l’Apprendimento Permanente) am Dienstag, 20. September nach Bozen ein.
„Das lebenslange Lernen ist eines der wichtigsten Güter des Menschen. Neben vielen augenscheinlichen Aspekten der beruflichen Weiterbildung, ermöglicht dieser Lernprozess es uns aber auch, den Frieden und das Zusammenleben in einer immer stärker globalisierten Welt zu sichern“, ist sich Prof. Aureliana Alberici sicher, die als Verantwortliche des Fachbereiches Lifelong Learning an der Sapienza in Rom lehrt und Ehrenpräsidentin des Netzwerkes RUIAP ist. In dieser Funktion koordiniert sie 33 italienische Universitäten, die sich dem Aspekt des Lebenslangen Lernens verschrieben haben. Auch die Europäische Union hat sich dem Thema gewidmet und fördert mit “Erasmus Plus” oder “Grundtvig” verschiedene Programme, welche die Weiterbildung im Erwachsenenalter fördern und als solche die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Staaten sichern sollen.
Organisiert wurde die Tagung von Prorektorin Gabriella Dodero, die gleichsam Vizepräsidentin der RUIAP ist, gemeinsam mit Professorin Susanne Elsen, Universitätsratsmitglied Andrea Felis und der Leiterin des Servicesbereiches für Studium und Lehre an der unibz Daniela Pichler. Die Tagung am 20. September sieht neben verschiedenen Vorträgen einen runden Tisch vor. „Unser Ziel ist es, die Freie Universität Bozen im Bereich des Lebenslangen Lernens zu positionieren, legen wir doch starkes Augenmerk auf die Anerkennung von Wissen, die so manches Mal nicht formalisiert, aber von großem Wert ist“, so Dodero. „Wir möchten diesen Formalisierungsprozess vorantreiben.“
Zu den Rednern zählt Reiner Klingholz vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, der mit seinem Buch „Wer überlebt?“ über den hohen Wert der Bildung einen Bestseller gelandet hat. Sivlia Bianco stellt die Vereinigung CIMEA vor, die sich u.a. um die Anerkennung ausländischer Studientitel kümmert. Von Seiten der Universität werden die Dozentinnen Renata Zanin und Lynn Mastellotto Lebenslanges Lernen im Zusammenhang mit dem Spracherwerb beleuchten, während Prof. Domink Matt das duale Studienprogramm in Ingenieurwissenschaften – derzeit einzigartig in Italien – vorstellen wird. Die Dozentin an der Fakultät für Bidungswissenschaften, Federica Viganò, geht auf den Aspekt der europäischen Zertifizierung transversaler Kompetenzen ein. Am Nachmittag wird ein World Café organisiert, bei welchem die Teilnehmer über die Zertifizierung beruflicher, formaler und schulischer Kompetenzen in Südtirol diskutieren und über die Rolle von Weiterbildungseinrichtungen und Universitäten bei der Anerkennung von Wissen der Migranten.