Kaminkehrer zum Jahreswechsel

Wo ein Gruß mehr ist als ein Ritual

Dienstag, 23. Dezember 2025 | 09:57 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Wenn die Kaminkehrer im lvh zum Jahreswechsel unterwegs sind, wirkt es auf den ersten Blick wie ein freundliches Symbol: ein Besuch, ein Handschlag, ein Wunsch fürs neue Jahr. Doch hinter dieser Tradition steckt mehr – ein leiser Beweis dafür, wie sehr das Handwerk Teil des gesellschaftlichen Alltags geblieben ist.

Die Besuche führen Jahr für Jahr zu jenen Institutionen, die mit Sicherheit, Energie, Kontrolle und Öffentlichkeit zu tun haben: zur Berufsfeuerwehr, zu Landesämtern, zur Klimahausagentur, zu Medienhäusern. Orte, an denen präzise gearbeitet wird – so wie im Kamin, am Dach, im Heizungskeller.

Die Neujahrswünsche folgen dabei keinem Protokoll, sondern einem Gedanken: Beziehungen entstehen nicht im Vorbeigehen. Sie entstehen durch Begegnung. Und über die Jahre hat sich dieser Austausch zu einer Kultur des gegenseitigen Respekts entwickelt. Er zeigt, dass Handwerk nicht nur etwas repariert, baut oder reinigt, sondern dass es Vertrauen stiftet – zwischen Menschen, Betrieben, Behörden, Politik.

Christian Resch, Obmann der Kaminkehrer im lvh formuliert es schlicht: „Es ist uns ein großes Anliegen und eine Ehre, diese Tradition weiterzuführen.“

Es klingt nach Bescheidenheit, meint aber etwas Größeres: eine Haltung. Eine Haltung, die sagt: Sicherheit entsteht gemeinsam. Energiewende gelingt nur im Zusammenspiel. Und gesellschaftlicher Zusammenhalt beginnt in den Beziehungen zwischen jenen, die Verantwortung tragen – sei es in Büros, Werkstätten oder auf den Dächern des Landes.

So wird aus einem Neujahrsgruß ein Moment der Verbindung. Ein ruhiger Auftakt in ein neues Jahr, getragen von einem Handwerk, das seit Generationen für Kontinuität, Vertrauen und Verlässlichkeit steht – und damit für etwas, das man auch in einer technologisierten Welt nicht ersetzen kann.

Bezirk: Bozen

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