Von: bba
Bozen – Das Thema Wohnung oder Haus kaufen anstatt zu mieten, ist beim lvh nach wie vor großes Thema. Dem nordischen, gut funktionierenden Vorbild des Mietens und Ankämpfens gegen Verschuldung, wird nicht gefolgt. Dabei gibt es leerstehende Wohnungen. Mehr Beton und eine Senkung des Punkte-Solls als Zugang zur Wohnbauförderung als Lösung?
“Die 23 Punkte, die für das Anrecht auf die Wohnbauförderung nötig sind, erreichen sehr viele junge Südtiroler nicht. Um den Markt in dieser schwierigen Zeit zu stimulieren und jungen Generationen mehr Chancen zu bieten, sollten die Anforderungen auf 20 Punkte reduziert werden”, fordert lvh-Präsident Martin Haller.
“Die Wirtschaft ankurbeln: Das ist derzeit eines der wichtigsten Ziele, das die Wirtschaftstreibenden hierzulande verfolgen. Gemeinsam werden Lösungen, Projekte und Maßnahmen erörtert, um alle Sektoren so schnell wie möglich wieder hochzufahren. Einen wichtigen Aspekt spielt dabei der Bausektor. Gerade in der jetzigen Zeit ist es sehr wichtig, den privaten Mark zu stimulieren. Gemeinsam mit anderen Südtiroler Verbänden haben wir den politischen Vertretern verschiedene Anliegen vorgebracht. Eine Lösung sahen wir vor allem in der Abänderung des Wohnbauförderungsgesetzes. Die Reduktion von 23 auf 20 Punkten beim Anrecht für eine Wohnbauförderung kann eine große Hilfe sein – für den Bausektor und zugleich für junge Südtiroler. Interessierte haben oft große Schwierigkeiten, die notwendigen Punkte für gefördertes Bauland zu erreichen. Diese Tatsache hindert viele daran den Neubau umzusetzen, da sie nur mit den erreichten 23 Punkten Anrecht auf die finanzielle Unterstützung des Landes Südtirol haben. Im Gegensatz dazu würden für den Kauf einer Wohnung bereits schon jetzt 20 Punkte ausreichen, was oft für Unverständnis sorgt”, so der lvh.
“Gemeindereferenten für sozialen und geförderten Wohnbau haben mit dem gleichen Problem zu kämpfen: Oft dauert es bis zu zehn Jahre bis ein neues Baugebiet bereitsteht. Und dann kann es passieren, dass interessierte Bauherren nicht die 23 Punkte erreichen und ihnen die Chance darauf verweht wird. Ähnliche Schwierigkeiten gibt es beim Ausbau eines bestehenden Hauses. Dieses wird als Neubau eingestuft, wenn es um mehr als 20 Prozent erweitert wird. Die Änderungen müssen gemacht werden, bevor das neue Wohnbauförderungsgesetz in Kraft tritt, so die Südtiroler Verbände. Maßnahmen braucht es sofort!”, so der lvh weiter.
„Den Jugendlichen muss die Chance ermöglicht werden, ihre Pläne umzusetzen. Doch nicht nur für die jüngeren Generationen ist diese Änderung wichtig. Lokale Handwerksbetriebe brauchen diese Aufträge, vor allem in dieser schwierigen Zeit“, unterstreicht Haller. „Es geht um die Wertschöpfung vor Ort und das Ankurbeln der Wirtschaft, das allen zugutekommt“, so Haller abschließend.