Von: luk
Bozen – Das Land will gemeinsam mit den Gemeinden familienfreundliche Betreuungszeiten besser koordinieren und gestalten. Mittelfristig sind zudem u.a. Mittelpunkt-Kindergärten und -Schulen angedacht.
Zeitpolitische Maßnahmen sollen Familien entlasten
Das Land will gemeinsam mit den Gemeinden familienfreundliche Betreuungszeiten besser koordinieren und gestalten. Mittelfristig sind zudem u.a. Mittelpunkt-Kindergärten und -Schulen angedacht.
Landesrätin Waltraud Deeg und Landesrat Philipp Achammer sind sich einig: Es brauche ein gemeinsames Handeln, um Familien in ihrem Alltag besser unterstützen zu können. “Uns geht es darum, gemeinsam gute Rahmenbedingungen für junge Menschen, für Kinder und Familien zu schaffen. Denn Familien brauchen vor allem drei Dinge: Planbarkeit und Verlässlichkeit, die Vernetzung aller Ebenen und ein bedarfsorientiertes Angebot”, fasste Landesrätin Deeg bei der heutigen (6. Februar) Vorstellung des Maßnahmenpaketes einer gemeindeorientierten Zeitpolitik für Familien. Landesrat Achammer ergänzte: “Unser Wille ist es, hierfür aufeinander zuzugehen: Für eine bessere Vereinbarkeit und ein flexibleres Angebot müssen wir alle Bedürfnisse im Blick haben und alle verfügbaren Ressourcen bündeln.” Auch die Gemeinden unterstützten dieses Vorhaben bestmöglich, unterstrich der Präsident des Gemeindenverbandes, Andreas Schatzer, und ergänzte: „MMittel- und längerfristig gilt es, am Konzept der Ganztages- bzw. Ganzjahresbetreuung im Kindergarten weiterzuarbeiten. Dieses jetzt angestoßene Modell muss gemeinsam weiterentwickelt werden, denn dadurch kann im Kindergarten ein stabiles Angebot für die Familien sichergestellt werden.” Im Sinne einer familienfreundlichen Zeitpolitik gehe es darum, Synergien zu nutzen und auch schon kurzfristig tätig zu werden, fasste Landesrätin Waltraud Deeg das Bemühen von Land und Gemeinden, von Bildung und Betreuung zusammen.
Kurzfristige Lösungen: Regelung Mensadienst und Nachmittagsbetreuung
Die Direktorin der Familienagentur, Carmen Plaseller, und Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner stellten in der Pressekonferenz gemeinsam die nächsten Schritte vor: Kurzfristig umsetzbar, im Hinblick auf das Bildungsjahr 2023/24, sei die Koordinierung und Gestaltung familienfreundlicher Betreuungszeiten. Dafür werde der Austausch zwischen Gemeindeverwaltungen und den Direktionen der Kindergärten und der Schulen gefördert. Dies sei eine der Maßnahmen, die von der Arbeitsgruppe Zeitpolitik festgelegt wurde. Zudem unterstütze das Land bei der Organisation von Nachmittagsbetreuung durch außerschulische Träger. Landesschuldirektorin Falkensteiner kündigte in diesem Zusammenhang an, dass die Übergangsregelung zur Mensaaufsicht für das Schuljahr 2023/24 nach Möglichkeit verlängert werden solle. Damit werde gewährleistet, dass die Aufsicht von den Lehrpersonen als vergütete Überstunden übernommen werden könne.
Mittel- und langfristig wird an stabilem Angebot gearbeitet
Als mittelfristige Maßnahme sei vor allem eine Analyse zu den Notwendigkeiten geplant, führte Familienagenturdirektorin Plaseller aus. Geplant sei dafür eine landesweite, einheitliche Bedarfserhebung, um dann gemeinsam mit den Gemeinden Lösungen anbieten zu können: “Eine allgemeine Lösung wird es hier nicht geben, es braucht Lösungen vor Ort”, hielt dazu Plaseller fest. Aufbauend auf die Bedarfserhebung solle dann ermittelt werden, wo Mittelpunkt-Kindergärten oder -Schulen mit stabilem, verlängertem Angebot umsetzbar seien, führte Landesschuldirektorin Falkensteiner aus. Auch ergänzende Modelle, wie beispielsweise jenes von Betriebskindergärten, könnten angeboten werden. “Wir werden es nicht schaffen, in jeder Ortschaft ein ganzjähriges Bildungsangebot anzubieten. Es geht aber darum, Sicherheit im laufenden Schuljahr und ein stabiles Angebot für alle beteiligten Seiten garantieren zu können”, hielt die Landesschuldirektorin fest. Land und Gemeinden, Bildung und Betreuung wollen gemeinsam daran arbeiten, das Maßnahmenpaket einer familienfreundlichen Zeitpolitik konsequent anzugehen und umzusetzen.