Von: luk
Brixen – Seit Herbst 2016 ist die Lokale Aktionsgruppe Eisacktaler Dolomiten aktiv mit der Umsetzung des LEADER-Programms zur Entwicklung des ländlichen Raumes im Gebiet zwischen Rodeneck und Lajen beschäftigt. 22 Förderprojekte für die Sicherung der Zukunft des ländlichen Raumes wurden genehmigt und sind in Umsetzung, die zusammen rund 2,5 Mio. Euro an EU-Geldern in die sechs Gemeinden bringen.
Die LAG Eisacktaler Dolomiten ist seit Herbst 2016 aktiv in der Umsetzung des LEADER-Programms. Inzwischen laufen bereits über 20 Projekte in den sechs Gemeinden des LEADER-Gebietes zwischen Rodeneck und Lajen. Ein Teil davon wurde bereits abgeschlossen.
Im Rahmen einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 30. Januar 2020 in der Bezirksgemeinschaft Eisacktal in Brixen hat die Lokale Aktionsgruppe die interessierte Öffentlichkeit über den Stand der Entwicklung und die verschiedenen laufenden Projekte informiert. Die Vorsitzende Sigrid Hasler und ihr Stellvertreter Robert Messner gaben einleitend eine kurze Einführung zu den zentralen Inhalten und Zielsetzungen des LEADER-Programms im Gebiet der Eisacktaler Dolomiten. „Schwerpunkte von LEADER in unserem Gebiet sind Projekte zur Förderung eines nachhaltigen Tourismus aber auch zur Aufwertung der ländlichen Dörfer, stets mit dem Ziel die Qualitäten des ländlich geprägten Gebietes als Lebens- und Wirtschaftsraum nachhaltig zu sichern und zu stärken.“ so Robert Messner.
LEADER-Koordinator Joachim Hofmann von der GRW Wipptal/Eisacktal m.b.H. informierte die Interessierten über den Verlauf der Umsetzung des Lokalen Entwicklungsplans sowie die finanziellen und inhaltlichen Fortschritte des Programms. Die Lokale Aktionsgruppe, das lokale Entscheidungsgremium im Rahmen von LEADER bestehend aus Vertretern der sechs Gemeinden und anderer Organisationen im Gebiet, hat 22 Projekte genehmigt und mit einer Beitragssumme von rund 2,5 Mio. Euro knapp 90 Prozent der verfügbaren Mittel zweckgebunden. Von diesen 22 Projekten wurden bis dato bereits 18 Projekte auch von den zuständigen Ämtern des Landes genehmigt und sind in Umsetzung. „Trotz des zeitlichen Rückstandes beim Start des Programms ist es uns gelungen, eine gute Performance hinzulegen. 2020 gilt es nun noch die letzten Gelder zu verpflichten, damit keine Gelder verloren gehen.“ erläutert Sigrid Hasler, Präsidentin der LAG Eisacktaler Dolomiten.
Im Anschluss berichteten verschiedene Projektträger über die Erfahrungen im Rahmen von LEADER in ihrem Projekt sowie die bisherigen Ergebnisse in der Umsetzung. Peter Prader berichtete stellvertretend für die Alois Prader GmbH über die getätigten Investitionen zur Förderung der Holzwirtschaft im Gebiet. Andreas Jungmann, Stadtrat der Gemeinde Brixen, zeigte die zentralen Ergebnisse der Bürgerbeteiligung im Rahmen der Erstellung des Dorfentwickungskonzeptes “St. Andrä 2030” auf. Erste Ergebnisse daraus sollen bereits dieses Jahr noch in konkreten Projekten zur Dorfgestaltung umgesetzt werden.
Josef Fischnaller, Bürgermeister der Gemeinde Lüsen, erläuterte die Zielsetzungen undHerausforderungen in der Realisierung einer Medikamentenausgabestelle zur Förderung der medizinischen Versorgung der ländlichen Gemeinde auf. Das Projekt ist beispielgebend auch für andere Gemeinden im Gebiet. So besteht auch in St. Andrä oder auch in Villnöß die medizinische Versorgung durch die Einrichtung einer Apotheke bzw. einer Medikamentenausgabe zu verbessern.
Bürgermeister Peter Pernthaler berichtete über die zügig fortschreitenden Bauarbeiten im Rahmen der Erweiterung des Mineralienmuseums in Teis. Bereits am Palmsonntag ist die Eröffnung des erweiterten Museums in Teis geplant. Zusammen mit dem geplanten Minnehus, dem Museum zu Walther von der Vogelweide in Lajen, entstehen damit zwei wertvolle Museumsstrukturen im Gebiet.
Forstinspektor Günther Unterthiner zeigte einige Beispiele aus dem umfangreichen Programm des Forstinspektorates Brixen zur Aufwertung des Wanderwegenetzes im Gebiet, das von den Mitarbeitern des Forstinspektorats Brixen in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gemeinden und örtlichen Tourismusorganisationen sowie den Wegehaltern ausgearbeitet wurde.
Abschließend berichtete Herbert Dorfmann über die Umsetzung von LEADER im nationalen und europaweiten Kontext und gab einen ersten Einblick auf die bevorstehenden Weichenstellungen für die Förderung der ländlichen Entwicklung in Europa nach 2021. Von den Anwesenden sehr positv aufgenommen wurde dabei die Meldung, dass für 2021 ein Übergangsjahr erwartet werden kann, in dem noch die restlichen Gelder aus der laufenden Periode aufgebraucht oder die Gelder aus der neuen Förderperiode mit den Regeln des alten Programmplanungszeitraums verpflichtet werden können.
„Insgesamt plant die EU eine wesentliche Erleichterung in der Umsetzung der Programme, indem die Verwaltungshoheit und damit insbesondere die Definition der spezifischen Regeln zur Umsetzung und Kontrolle der Programme den Mitgliedsstaaten bzw. den einzelnen Regionen übertragen werden. Was die einzelnen Länder dann daraus machen, ist ihnen überlassen. Für die EU sind dann nur mehr die konkreten Ergebnisse von Interesse“, meint Herbert Dorfmann.