"Eine der größten Einzelsicherstellungsmengen dieser Substanz"

1,7 Millionen Captagon-Tabletten in Deutschland entdeckt

Sonntag, 13. Juli 2025 | 12:55 Uhr

Von: APA/dpa

Die Polizei hat in Landsberg im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt Hunderte Kilogramm der Aufputschdroge Captagon in einem Gemüsehandel sichergestellt. Die Menge hat einen geschätzten Verkaufswert von mehr als 20 Millionen Euro, wie Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam mitteilten. “Es dürfte sich dabei um eine der größten Einzelsicherstellungsmengen dieser Substanz in Deutschland handeln.”

Gegen die Tatverdächtigen werde ermittelt, hieß es. Die Verdächtigen würden sich aktuell nicht in Deutschland aufhalten. Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens war bekanntgeworden, dass in dem Gemüsehandel Paletten mit Ölfrüchten angeliefert werden, in denen Drogen versteckt sein könnten. Am Samstag wurden laut Polizei mehr als 20 verdächtige Paletten sichergestellt.

1,7 Millionen Tabletten

Vier dieser Paletten seien bisher kriminaltechnisch untersucht worden, hieß es. In diesen befanden sich etwa 300 Kilogramm der Aufputschdroge Captagon in Form von etwa 1,7 Millionen Tabletten.

Captagon ist eine synthetische Droge aus der Gruppe der Amphetamine, die ursprünglich in den 1960er-Jahren als Medikament auf den deutschen Markt kam, aber heute nicht mehr legal produziert wird. Was heute unter dem Namen Captagon geschmuggelt wird, enthält normalerweise nicht mehr den Originalwirkstoff Fenetyllin, sondern hauptsächlich Amphetamin.

Halluzinationen und Angstzustände

Laut dem Bundeskriminalamt macht Captagon hochgradig abhängig und kann Depressionen, Halluzinationen und Angstzustände auslösen. Die Droge wird vor allem im Mittleren Osten konsumiert, sie soll unter anderem in Syrien hergestellt werden.

Wie groß der Fund in Sachsen-Anhalt insgesamt ist, wird noch geprüft. Es wurden bisher nicht alle Paletten durchsucht. “Das könnte sich durchaus noch erhöhen”, sagte eine Sprecherin der Polizei der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die Drogenmenge. Einzelheiten wie etwa zur Zahl der Täter und welche Rolle der Gemüsehandel spielt, wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekanntgeben.

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