Von: mk
Bozen – Weil sie das Dekret der Regierung Draghi missachten und sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen, sind bislang in Südtirol 368 Angestellte des Sanitätsbetriebs bis 31. Dezember 2021 suspendiert worden. Am höchsten ist der Anteil im Gesundheitsbezirk Meran, schreibt die italienische Tageszeitung Alto Adige.
Während im Gesundheitsbezirk Bozen 115 Mitarbeiter suspendiert wurden, sind es in Brixen 67, in Bruneck 63 und 123 in Meran.
201 Angestellte sind Krankenpflegerinnen und -pfleger, die den größten Teil ausmachen. Doch auch 16 Ärzte sind noch immer nicht geimpft und wurden deshalb suspendiert.
Die Namen der Betroffenen unterliegen den Regelungen der Privacy und dürfen nicht bekannt gegeben werden.
Insgesamt zählt der Südtiroler Sanitätsbetrieb rund 10.000 Mitarbeiter. Als das Draghi-Dekret am 1. April 2021 in Kraft getreten ist, waren 1.334 davon nicht geimpft. 778 haben sich in der Zwischenzeit impfen lassen. Derzeit bleiben noch 556 übrig. Nachdem 368 Angestellte bereits suspendiert wurden, droht damit 188 Mitarbeitern dasselbe Schicksal, sollten sie sich weiterhin nicht impfen lassen.
Ungeimpftes Gesundheitspersonal arbeitet allerdings nicht nur im Sanitätsbetrieb direkt. Auch Privatkliniken, Zahnarztpraxen, Labors und Apotheken spielen eine Rolle.
Wie berichtet, sieht das Dekret der römischen Regierung die Impfpflicht für Mitarbeiter im Sanitätsbetrieb vor. Wer sich widersetzt, darf nicht mehr in Kontakt mit Patienten arbeiten. Im Falle einer Suspendierung wird auch kein Gehalt bezahlt.
Die Ärztekammer hat erst kürzlich den Sanitätsbetrieb ermahnt, nicht geimpfte Ärzte zu suspendieren, und deshalb auch rechtliche Schritte angedroht, sollte nichts unternommen werden.