Von: bba
Wo sich viele Menschen in Innenräumen aufhalten, kann das Infektionsrisiko mit Covid-19 durch geeignete Maßnahmen deutlich verringert werden, haben Wissenschaftler der RWTH Aachen festgestellt. Dazu zählen Abstand, Hygiene und Masken, die die Übertragung von Viren durch Tropfen und über Kontaktflächen reduzieren. Zur Vermeidung der Aerosol-Übertragung müssen jedoch auch andere Maßnahmen angewandt werden, ansonsten können Aerosole eine kritische Ausbreitung der Viren im Raum verursachen.
“Wissenschaftler der RWTH Aachen und der Heinz Trox Wissenschafts gGmbH haben anhand einer vereinfachten Modellrechnung Vergleiche angestellt und festgestellt, dass gerade Klassenräume sehr kritisch zu bewerten sind, da sich in der Regel viele Personen über Stunden in einem verhältnismäßig kleinen Raum aufhalten. ‘Wird die Luft wie in der Wohnung nur alle zwei Stunden komplett ausgetauscht, ergibt sich bei einem vollbesetzten Klassenraum ein zwölfmal so hohes Infektionsrisiko wie in der Wohnung’, stellt Prof. Dr.-Ing. Dirk Müller von der RWTH Aachen fest. ‘Für einen ausreichenden Luftwechsel ist ein Volumenstrom von 630 m³/h erforderlich, der sich ganzjährig jedoch nur mit einer lüftungstechnischen Anlage erreichen lässt’, erklärt Müller, der auch Vorsitzender der Fachkommission des Fachverbandes Gebäude-Klima e. V., FGK, ist. Mit reiner Fensterlüftung sei vor allem im Winter oder an einer lauten Straße kein ausreichender Luftwechsel zu schaffen!”, schreibt der Fachverband Gebäude-Klima E.V. (FGK).
Ohne Maskenpflicht in Klassen und ohne lüftungstechnischen Anlagen drohe ernsthaft eine Ausbreitung des Covid-19 in den Klassen, besonders im Herbst und Winter. Sehr häufiges Lüften sei zwar bitter notwendig, aber nicht ausreichend, um Covid-19 einzudämmen.