Solidarisch handeln und sich testen lassen – ein Kommentar

Auf zum Befreiungsschlag

Donnerstag, 19. November 2020 | 16:44 Uhr

Bozen – Südtirols Covid-Jahr ist geprägt von einem Schlingerkurs aus einem von Rom verordneten Lockdown, einem verschlafenen Sommer und einem letztendlich gescheiterten Versuch, in der Corona-Krise einen eigenen Weg zu gehen. Nach der bitteren Erkenntnis, dass sich das Infektionsgeschehen in Südtirol – gemessen an seiner Bevölkerung – im europäischen Spitzenfeld bewegt, ruhen nun alle Hoffnungen auf „Südtirol testet“.

Trotz vieler Unkenrufe, die von Erpressung sprechen und auch sonst nicht müde werden, jede auch noch so sinnvolle Maßnahme zu kritisieren, könnte „Südtirol testet“ den bitternötigen Befreiungsschlag bringen. Wenn sich die große Mehrheit der 350.000 zum Coronavirus-Antigentest aufgerufenen Südtiroler beteiligt, können Corona-Herde isoliert, Getestete mit einem positiven Ergebnis in die häusliche Isolation überstellt und die Epidemie nach und nach eingedämmt werden.

Nicht jenem Teil der Opposition, der berechtigte Kritik an der oftmals missglückten Corona-Politik des Landes und des Gesundheitswesens übt, sondern jenem, der ins Lager der Corona-Leugner und Corona-Verschwörer abzugleiten scheint, sei ins Buch geschrieben, dass Österreich – sonst gelobtes Land dieser Jünger – trotz seines hervorragenden Gesundheitswesens von Corona zu einem harten Lockdown gezwungen wurde. Bundeskanzler Kurz kündigte auch für Österreich nach dem Vorbild der Slowakei durchzuführende Corona-Massentests an.

Heute geht es darum, Farbe zu bekennen. Wer gegen Massentests und die häusliche Isolierung von SARS-CoV-2-Positiven ist, fördert indirekt den Fortgang der Epidemie. Wer Lockdown, Testen und Quarantäne als Anschlag auf die eigene Freiheit betrachtet, verwechselt Freiheit mit Egoismus. Durch „Testen, Testen, Testen“ bekommen wir vielleicht die einmalige Chance, das Virus möglichst weit aus der Bevölkerung zu entfernen und die Wirtschaft sowie die Arbeitsplätze zu retten.

Das SüdtirolNews-Team ruft daher alle Südtirolerinnen und Südtiroler dazu auf, sich mit ihren Landsleuten solidarisch zu zeigen und sich testen zu lassen. Nur so werden wir die unserer Hand entglittene Coronapandemie wieder in den Griff bekommen und die Ärzte und Pflegekräfte, die sich aufopferungsvoll um die Covid-19-Patienten kümmern, entlasten. Helfen wir in einem gemeinsamen Kraftakt dabei mit, diesen Befreiungsschlag auszuführen.

Südtirol kann, muss und wird zu alter Stärke zurückkehren. Unser Dank gebührt all jenen, die dazu beitragen, die größte Testaktion, die dieses Land je erlebt hat, durchzuführen. Sei dabei!

Von: ka

Bezirk: Bozen