Von: luk
Bozen – Die Kampfmittelentschärfer des Heeres haben ihre Arbeit an der Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg mit Erfolg beendet. Der Zünder an der Bombe wurde entfernt und in einem gesicherten Bereich auf der Loretobrücke gesprengt. Nun ist die Gefahr gebannt, dass der Sprengkörper explodieren kann. Der Blindgänger war bei Baggerarbeiten am Verdiplatz gefunden worden.
Die Bombe wurde noch am Sonntag nach Vahrn ins ehemalige Pulverlager gebracht, wo sie kontrolliert gesprengt wird. Auch dort müssen in einem Radius von 300 Metern vom Sprengort alle Gebäude evakuiert werden. Von 13.00 bis 16.00 Uhr dürfen sich im Sperrgebiet keine Personen aufhalten.
Die Entschärfung der Weltkriegsbombe in Bozen hat um 9.22 Uhr begonnen. Um 11.43 Uhr wurde mit einem 15 Sekunden langen Sirenenton das erfolgreiche Ende der Arbeiten verkündet. Bei der Entschärfung einer Fliegerbombe geht es zunächst darum, den Zünder unschädlich zu machen bzw. von dem Sprengkörper zu trennen. Im zweiten Schritt kann die Bombe transportiert und schließlich kontrolliert gezündet werden.
Nach der Arbeit der Spezialisten des Heeres konnte in Bozen wieder Normalität einkehren. Die rund 4.000 Personen, die in einem Radius von 500 Metern evakuiert wurden, durften wieder in ihre Wohnungen und Häuser zurückkehren. Auch die Brennerautobahn, die Bahnlinie sowie der Luftraum in Fundort-Nähe wurden wieder für den Verkehr freigegeben. Der unmittelbare Fundort zwischen Loretobrücke und Schlachhofstraße bleibt vorerst aber noch gesperrt.
Auf der Brennerautobahn hatte sich während der Entschärfungsarbeiten nördlich und südlich von Bozen ein langer Stau gebildet. Weil auch die Brennerstaatsstraße gesperrt war, hieß es für die Autofahrer erst einmal abwarten.
Fotos des Weißen Kreuzes zeigen, wie heute Morgen Senioren evakuiert wurden. Auch Altersheime waren davon betroffen:
Jene Personen, die sich im weiteren Umkreis von 1.800 Metern rund um den Fundort befinden, könnten ihre Wohnungen nach der Entschärfung wieder verlassen. Rund 60.000 Bürger waren von den Sicherheitsmaßnahmen betroffen. Bozen glich für rund zwei Stunden einer Geisterstadt.
Für die Bombenentschärfung waren mehr als 20 Behörden im Einsatz. So etwa verschiedene Polizeibehörden, der Zivilschutz, Feuerwehren, das Weiße Kreuz, das Heer oder Betreiber von Strom- und Gas.
Gegen 16:00 Uhr ist die Fliegerbombe vom Bozner Verdiplatz im Pulverlager in Vahrn kontrolliert gesprengt worden. Im #Einsatz waren insgesamt 607 Personen mit 205 Fahrzeugen pic.twitter.com/Up7LtDDx0z
— LFV Südtirol (@LFVSuedtirol) October 20, 2019