Von: mk
Rom/Bozen – Die mehrmonatige Jagd nach einer osteuropäischen Kriminellenbande, die in den vergangenen Monaten die nord-östlichen Regionen Italiens mit Überfällen terrorisiert hatte, hat dank internationaler Polizeikooperation Früchte getragen.
Die Carabinieri von Venedig nahmen an der Grenze zwischen Albanien und Griechenland den 36-jährigen Albaner Rama Vasil fest, der auch der Südtiroler Justiz bekannt ist und bei uns gesucht wurde. Laut einem Bericht des Tagblatts Dolomiten soll Vasil am Steuer eines gelben Audi RS4 gesessen sein, der im vergangenen Dezember nach Überfällen in der Nähe des Mailänder Flughafens Malpensa gestohlen worden war.
Der Audi, der einem russischen Staatsbürger gehört, durchbrach mit halsbrecherischer Geschwindigkeit Polizeisperren in Friaul und Venetien. In Spinea bei Venedig wurde ein tödlicher Unfall verursacht. Die Behörden fanden den Wagen m 25. Jänner in der Provinz Treviso verbrannt auf.
Vasil wartet derzeit in einem griechischen Gefängnis auf die Auslieferung nach Italien. Laut den Ermittlern war er der Kopf einer Bande, die sich für Dutzende von Überfällen in Italien verantwortlich gemacht hatte. Seit 2011 wurde nach ihm gefahndet. Die Bozner Staatsanwaltschaft hatte gegen ihn einen Haftbefehl erlassen.
Gesucht wurde der Mann auch aufgrund eines europäischen Haftbefehls der Carabinieri von Venedig wegen Hehlerei und Beamtenwiderstands. Der Albaner soll von der Bande wegen seiner Geschicklichkeit am Steuer oft als Fahrer eingesetzt worden sein, wie die Ermittler erklärten. Mit gefälschten Dokumenten war Vasil in den letzten Monaten unter anderem in Frankreich und Deutschland unterwegs.
„Wir haben das Duell gegen eine arrogante und gefährliche Kriminellenbande gewonnen, die den Nord-Osten Italiens terrorisiert hat“, betonte laut „Dolomiten“ der Oberstaatsanwalt von Venedig, Carlo Nordio, bei einer Pressekonferenz.
Auch der der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, kommentierte die Festnahme: „Die Carabinieri haben ihr Versprechen gehalten und einen gefährlichen Kriminellen außerhalb der nationalen Grenzen festgenommen. Jetzt hoffen wir, dass auch seine Komplizen verhaftet werden.“