Offene Rechnungen

Betrug nach dem Eheversprechen

Freitag, 23. September 2016 | 08:17 Uhr

Bozen – Der ehemaliger Postbeamte Massimo Santangelo aus Neapel, der in Bozen gearbeitet hat, steht vor Gericht, weil er eine 47-jährige Südtirolerin um insgesamt 35.000 Euro betrogen haben soll.

Angeblich hat der der 52-Jährige der Frau, die als Krankenschwester in Bozen arbeitet, die Ehe versprochen.

Der Mann wird beschuldigt, 18.100 Euro, das ihm seine Partnerin anvertraut hatte, veruntreut zu haben.

Außerdem soll er die Frau auf unzähligen offenen Rechnungen sitzen lassen haben. Die 47-Jährige muss dafür nun aufkommen und die Rechnungen abstottern. Die Frau musste sich an die Caritas wenden, um mit ihrer finanziellen Situation klarzukommen.

Der Mann soll die Frau in der Freizeit beim Sport kennengelernt und sich nach und nach ihr Vertrauen erschlichen haben. Immer mehr wurde er zum Teil ihrer Familie. Er gab vor, ein relativ hohes Einkommen zu haben.

Außerdem erzählte er der Frau, dass er von einem Onkel, der als Unternehmer in Griechenland tätig war, fünf Millionen geerbt hat, und stellte ihr ein Leben voller Reisen nach Barcelona, London und München in Aussicht. Zudem soll er – immer laut dem Bericht der 47-Jährigen – von einem Plan gesprochen haben, eine Mansardenwohnung in der Fagenstraße in Bozen zu erwerben, wo er gemeinsam mit ihr hinziehen wolle.

Erbschaft gab es keine. Stattdessen hat ihm die Frau offenbar so sehr vertraut, dass sie ihm die 18.100 Euro auf sein Bankkonto überwies. Der 52-Jährige erzählte ihr Medienberichten zufolge, dass er das Geld anlegen wolle, um so eine bessere Rendite zu erzielen. Der Frau blieben auf dem Konto lediglich 300 Euro

Auch die Wohnung in der Fagenstraße wurde nie bezahlt. Die Schlüssel hatte der Mann nur provisorisch erhalten. Stattdessen soll der Mann das Geld verwendet haben, über Monate hinweg den Traum einer gemeinsamen Zukunft in einer Luxuswohnung zu schüren. Einrichtungs- und Möbelfirmen sollen in der Wohnung ein- und ausgegangen sein. Dabei sollen auch die Schulden zustande gekommen sein.

Um sich besonders großzügig zu zeigen, soll der Mann auch der Schwester seiner Partnerin eine Luxuswohnung als Geschenk angeboten haben. Nachdem sie ihre eigene Wohnung kündigte, saß sie praktisch auf der Straße.

Von: mk

Bezirk: Bozen