Von: luk
Bozen – Der Südtiroler Sanitätsbetrieb reagiert heute auf den mutmaßlichen Betrugsfall am Krankenhaus Bozen.
Ein Arzt der Kinderchirurgie wird – wie berichtet – vorgeworfen, dass er seit 2015 rituelle Beschneidungen durchgeführt hat, die nicht öffentlich unterstützt werden. Solche Beschneidungen sind in der Regel nur in der Zentralen chirurgischen Tagesklinik möglich. Die Kosten von 897 Euro muss der Patient selbst tragen.
Der Arzt soll stattdessen die Bescheidungen an Minderjährigen durchgeführt haben und hat laut Anschuldigung fälschlicherweise erklärt, der Eingriff sei wegen Vorhautverengung oder wegen überschüssiger Vorhaut notwendig. Für die „Gefälligkeit“ soll der Arzt von den betroffenen Familien 300 Euro pro Patient verlangt haben. Dadurch ist dem Sanitätsbetrieb ein Schaden entstanden.
Heute wird die Disziplinarkommission laut Medienberichten den Arzt vom Dienst suspendieren.
Er steht seit Freitag unter Hausarrest. Ihm werden Betrug, Unterschlagung im Amt und Falschbeurkundung vorgeworfen. Die Ermittlungen waren nach einem Hinweis des Sanitätsbetriebes aufgenommen worden.
Eltern von 14 Buben sollen laut Carabinieri ausgesagt haben, dass ihre Kinder dem Eingriff unterzogen worden seien, ohne dass ein Krankheitsbild vorlag, und dass sie dafür bezahlt hätten.