Von: luk
Meran – Rennen und getunte Auspuffe: Motorradlärm auf den Südtiroler Straßen, insbesondere auf den Passstraßen und in den Sommermonaten, sind mittlerweile zu einem etablierten Phänomen geworden. Dagegen wollen die Bürgermeister des Burggrafenamtes vorgehen. In Zusammenarbeit und unter der Koordination der Ortspolizei Meran sollen an bestimmten Tagen im Sommer verstärkte Kontrollen durchgeführt werden, um das Rasen der Biker zu unterbinden. Auch modifizierte Auspuffe, die das Dröhnen der Maschinen noch lauter machen, sollen aus dem Verkehr gezogen werden. Die geplanten Maßnahmen wurden heute Vormittag bei einer Pressekonferenz auf dem Parkplatz des Finele-Tals offiziell vorgestellt.
Mit dabei waren Merans Bürgermeister Paul Rösch, der auch Mobilitätsreferent der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt ist, und seine AmtskollegInnen von Moos, St. Leonhard, St. Martin, Riffian, Kuens, Schenna, Tirol, Hafling, Lana, Tisens und Unsere liebe Frau im Walde/St. Felix.
“Wir haben diese Problematik gemeinsam besprochen und sind zum Schluss alle einer Meinung gewesen: Zusätzlich zu den Sensibilisierungskampagnen braucht es wieder konkrete Aktionen. Vom Lärm sind alle Dörfer des Durchzusgebiets betroffen, das allein ist schon eine große Belastung. Doch die erhöhte Geschwindigkeit und die zum Teil abenteuerliche Fahrweise, die manche Biker an den Tag legen, stellt eine große Gefahr für alle anderen Verkehrsteilnehmer dar: für die ansässige die Bevölkerung und für die Gäste, die hier ihren Urlaub verbringen wollen. Mittlerweile ist das Radfahren in der Motorradsaison auf den Passstraßen zu einem riskanten Unternehmen geworden: Solche Zustände können wir nicht akzeptieren”, betonte Rösch.
Bereits 2016 wurde auf der Jaufenstraße, am Jaufenpass und am Timmelsjoch mit Erfolg eine “Aktion scharf” gegen Motorrad-Raser durchgeführt. Nun wird diese Aktion wiederholt. “Auch dieses Jahr wird unser Hauptaugenmerk der Messung der Geschwindigkeit und des Lärms gelten, aber wir werden die Motorradfahrer auch Alkoholtests unterziehen”, erklärte der Kommandant der Ortspolizei Meran Fabrizio Piras. “2016 haben wir hunderte MotorradfahrerInnen angehalten und kontrolliert. Unter anderem wurde geprüft, ob an den Fahrzeugen gesetzeswidrige Umrüstungsarbeiten vorgenommen worden waren. Die Kontrollen und die zahlreichen Strafen haben auch Wirkung gezeigt, denn 2017 wurden im Meraner Raum im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Strafen gegen Motorradfahrer verhängt. Die Raserei hielt sich sehr in Grenzen und wir sind auch auf keine einzige gesetzeswidrig umgerüstete Auspuffanlage gestoßen”, so Piras.
Aktion scharf startet im Juni
Flächendeckende Kontrollen sind an insgesamt fünf Tagen im Zeitraum Juni-Juli geplant, und zwar an Tagen, welche durch den erhöhten Tourismus- und Motorradverkehr als besonders kritisch für die Sicherheit des Straßenverkehrs eingestuft werden. Intensive Kontrollen werden unter anderem am Pfingstmontag (10. Juni) und an Fronleichnam (20. Juni) durchgeführt. Die notwendigen Personalressourcen werden jeweils von den beteiligten Gemeinden zu Verfügung gestellt. Finanziert wird die Aktion von den Gemeinden, in denen die Kontrollen stattfinden. Vereinbart wurde eine Entschädigung in Höhe von 35 Euro pro Stunde für jeden Polizeibeamten, der abseits seiner Heimatgemeinde Dienst tut. Organisiert und koordiniert werden die Kontrolldienste vom Kommandanten der Ortspolizei Meran Fabrizio Piras.