Von: lup
Bozen – Der Südtiroler Heimatbund gratuliert der Bozner Kulturstadträtin Chiara Rabini und Frau Roberta Benatti zu der am Freitag im Petrarca Park in Bozen eröffneten Kunstinstallation. Mit ihr sollen fünf herausragende Frauen geehrt werden, die in der Geschichte Außerordentliches geleistet haben. Unter Ihnen befindet sich auch die Italienerin Maria De Paoli Toffoli (1903 – 1978) deren Verdienst anscheinend in der italienischen Führung einer Schutzhütte in Südtirol besteht.
Die Verdienste der aus dem Passeiertal stammende Theresia Raich, die trotz eigener Verfolgung durch die Nazis noch anderen Internierten im Durchgangslager Bozen Lebensmittel zukommen ließ. Franca Turra, Partisanin nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Südtirol, Ada Vita, Gründerin des AVIS Südtirol und von Maria Silvia Spolato mit ihrem selbstlosen Einsatz für die Rechte der Homosexuellen sind unbestritten.
“Meine Bedenken habe ich bei der Nennung von Maria De Paoli Toffol in der Kunstinstallation”, so SHB-Obmann Roland Lang. “Laut Organisatoren war sie die erste italienischsprachige Frau, die eine Schutzhütte in Südtirol führte. Geboren wurde De Paoli Toffol 1903. Leider ist nicht bekannt, in welchem Jahr sie eine Schutzhütte übernahm. Die Südtiroler und Welschtiroler Schutzhütten wurden in den zwanziger Jahren vom italienischen Staat enteignet und dem italienischen CAI übergeben.”
Somit stelle sich die die provokative Frage, ob De Paoli Toffoli direkt von der durch die Faschisten vorangetriebenen Enteignung der Schutzhütten profitierte und nur dadurch die Möglichkeit hatte, als erste Italienerin eine Südtiroler Schutzhütte zu übernehmen. “Dann wäre sie in der Kunstinstallation „Tropfen“ völlig fehl am Platz”, so der Südtiroler Heimatbund abschließend.