Von: luk
Limone sul Garda – In der Gemeinde Limone an der Nordwestküste des Gardasees ist auch in diesem Sommer wieder der Zugang zum Strand im Naturschutzgebiet Val di Gola gesperrt. Die Maßnahme, die bis Oktober in Kraft bleibt, betrifft das Ufergebiet nahe dem Hotel Pier an der nördlichen Grenze des Gemeindegebiets und dient einem höheren Zweck, nämlich dem Schutz bedrohter Fischarten.
Konkret soll damit das Fortpflanzungshabitat der Alborella (Alburnus arborella – deutsch: Ukelei) geschützt werden. Dabei handelt es sich um einen kleinen Süßwasserfisch aus der Familie der Karpfenfische, der im Gardasee einst weit verbreitet war, heute jedoch als gefährdet gilt. Die rund 20.000 Quadratmeter große Schutzzone ist nicht nur für Badegäste, sondern auch für die Schifffahrt gesperrt.
Die Sperrung erfolgt auf Empfehlung lokaler Umweltbehörden und soll das empfindliche Ökosystem bewahren. Neben der Alborella nutzen auch andere Arten wie der Döbel die ruhigen Gewässer des Schutzgebiets zur Fortpflanzung. Auch Flora und Vogelwelt finden in der Zone einen wichtigen Rückzugsraum.
Bei Zuwiderhandlungen drohen Verwaltungsstrafen in Höhe von 50 bis 300 Euro. Die Gemeinde Limone betont jedoch, dass nicht Sanktionen, sondern der ökologische Schutz des Sees im Vordergrund stehen.
Drastischer Rückgang
Die Alborella ist ein kleiner, schlanker Fisch, der typischerweise nur zehn bis 15 Zentimeter lang wird. Sie lebt in klaren, sauerstoffreichen Gewässern mit kiesigem Untergrund – insbesondere in Seen wie dem Gardasee. Die Alborella ernährt sich vor allem von Plankton, Insektenlarven und kleinen wirbellosen Tieren.
Früher war die Alborella im Gardasee weit verbreitet und ein wichtiger Bestandteil des ökologischen Gleichgewichts sowie der lokalen Fischerei. In den letzten Jahrzehnten ist ihr Bestand jedoch stark zurückgegangen. Dabei spielten vor allem Umweltbelastungen, der Verlust geeigneter Laichplätze und die Konkurrenz durch invasive Fischarten eine Rolle.
Ihre Fortpflanzung findet meist in Ufernähe auf Kiesgrund statt, was sie besonders anfällig für Störungen durch Badegäste oder die Schifffahrt macht. Deshalb werden in Gebieten wie dem Naturschutzgebiet Val di Gola regelmäßig Schutzmaßnahmen ergriffen, um ihr Überleben zu sichern.
Aktuell sind 2 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen