Auch Spagnolli, Ladinser und Pasquali im Visier der Ermittler

Bozen: Stadtrat will Reiterhof sanieren

Dienstag, 13. September 2016 | 10:30 Uhr

Bozen – Der Bozner Stadtrat hat beschlossen, den Reitstall in Grutzen in Bozen Süd bis Ende nächsten Jahres sanieren zu lassen. Anschließend soll der Reiterhof wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Derzeit können nur die Pferdeboxen genutzt werden, der übrige Reitstall ist geschlossen. Kostenpunkt für die Sanierung: über eine Million Euro.

Damit will der Stadtrat einen Schlussstrich unter die Ermittlungen ziehen, die bereits seit Jahren um den Reiterhof kreisen.

Die Bozner Staatsanwaltschaft hat Medienberichten zufolge Ermittlungen in Zusammenhang mit der ehemaligen Führung des Bozner Reiterhofs vonseiten des Vereins „Bolzano Equestrian Center“ aufgenommen. Unter den Personen, gegen die ermittelt wird, sollen sich auch der ehemalige Bürgermeister von Bozen, Luigi Spagnolli, sein damaliger Stellvertreter Klaus Ladinser und Ex-Stadträtin Chiara Pasquali befinden.

Die Vorwürfe, die derzeit vom stellvertretenden Staatsanwalt Giancarlo Bramante überprüft werden, lauten unter anderem auch auf Amtsmissbrauch. Die Untersuchung dürfte sich als recht komplex erweisen.

Der Reiterhof gelangte im Jahr 2008 vom Land in den Besitz der Gemeinde. Grundsätzlich soll überprüft werden, ob die Verdächtigten den Amateursportverein „Bolzano Equestrian Center“ begünstigt haben. Der Verein war mit der Führung der Struktur beauftragt worden.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen mutmaßlich nicht bezahltem Pachtzins zwischen den Jahren 2008 und 2014 sowie wegen möglicherweise fehlender Lizenzen zur Führung des Reiterhofs und der Bar. Außerdem sollen die Genehmigungen für die Erweiterungen, die gemacht wurden, fehlen.

Bozens derzeitiger Bürgermeister Renzo Caramaschi hatte bereits angekündigt, dass er auch den Gemeinderat mit der Angelegenheit befassen wolle.

Von: mk

Bezirk: Bozen