Bozen – Der Advent in Südtirol ist heuer von tragischen Todesfällen überschattet. Nach dem Kältetod des 19-jährigen Ägypters Moustafa Abdelaziz Abouelela in Bozen ist in der Gegend von Natz-Schabs der 64-jährige Südtiroler Franz Messmer erfroren. Der 19-Jährige wollte in Südtirol eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten und Arbeit finden, um seiner Familie zu helfen. Doch nicht nur Obdachlose und Migranten riskieren in Südtirol, auf der Straße zu landen.
Weil der Unterricht zumindest teilweise in Englisch erfolgt, studieren an der Uni Bozen viele Nicht-EU-Bürger. Bei vielen Informatikstudenten handelt es sich etwa um Iraner, Afghanen, Inder und Palästinenser – Fachkräfte, die das Land dringen brauchen würde.
Um hier studieren zu dürfen, mussten sie die Adresse ihrer Unterkunft angeben. In den meisten Fällen handelte es sich um die Adresse der Universität. In der Tat ist die Uni für die meisten die erste Anlaufstellte. Die Universität gewährt außerdem Stipendien in Höhe von 1.200 Euro pro Monat.
Für Studenten, die aus Südtirol stammen, oder für solche mit Eltern, die sich 600 Euro für eine Wohnung leisten können, mag das ausreichend sein. Dasselbe gilt für alle jene, die Glück hatten, einen der wenigen Plätze im Studentenheim zu ergattern. Alle anderen stehen vor einem Problem – vor allem in der Adventszeit, wenn die Preise in Bozen für ein Zimmer mit Frühstück auf 300 Euro pro Nacht klettern.
Der Dezember wird für viele Doktoranden zum wahren Härtetest. Ums Studium kreisen die Gedanken allerdings bei den wenigsten. Die Zimmerpreise schießen sprunghaft in die Höhe. Manchen von ihnen finden vielleicht einen Studienkollegen, der ihnen einen Platz zum Schlafen auf dem Sofa anbietet. Beide teilen sich die Spesen und der Vermieter drückt ein Auge zu. Doch das ist nicht immer möglich.
Wie die italienische Tageszeitung Alto Adige berichtet, sind neue Studentenheime erst im Jahr 2024 geplant, wenn es auch die technische Fakultät gibt mit rund 500 Studenten mehr in Bozen. Ob damit das Problem der Unterkünfte gelöst wird, bleibt fraglich.
Einige Doktoranden werfen das Handtuch und verlassen Südtirol. Andere teilen sich ein ähnliches Schicksal wie viele Migranten und Obdachlose. Zwar können die Doktoranden in der Mensa essen, doch wo sie nachts über schlafen, weiß niemand so genau. Auch das ist Bozen im Advent.
Von: mk
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42 Kommentare auf "Bozen: Schlafen auch Doktoranden auf der Straße?"
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kannt jo di kirch di tirn auf tean und helfm…soflt Häuser und Wohnungen wos de hobm…
Und die eigentlich zuständigen Gemeinden könnten auch mal ihrer Verpflichtung nachkommen.
@Neumi
i war dofier,dass di kirch mol di Ärmel hoch krämpelt und ohne den gonzn bürokratischen scheiss einspringt…
So reich wie di kirch isch…stott in ondre Länder spenden usw,mol in insre eigenen leit helfm…
Man sollte von der Kirche nicht zuviel erwarten 🤔
@Neumi der monn hot in a hitt als Einsiedler gwohnt und jegliche Hilfe der Organisationen und Gemeinde ausgeschlagen… wos sollen sie nor a tian? zaubern?
@So sig holt is
Gut, wer nicht will, der will nicht.
Aber es gibt halt Zuständigkeiten für die Umverteilung und die wurden bisher nicht wahrgenommen. Die Gemeinden haben sich quer gestellt, Obdachlose aus Bozen aufzunehmen.
@tigerle Wie viele leerstehende und bezugsfertige Gebäude hat die Kirche eigentlich in Bozen? Und warum hat die Gemeinde Bozen diesbezüglich nicht bei der Kirche angeklopft?
Wir brauchen Arbeiter und nicht Studenten…
Ich habe gut bezahlte Arbeit bieten, essen und Unterkunft inklusive. Aber die Leute frieren sich lieber den A…. ab.
@So sig holt is: Um den geht es hier aber nicht, sondern um Studenten.
@World: Wir brauchen beides.
@Neumi zum zweitn obsotz deines kommentars, in johr 2018, oder 2019, genau woaß i es nimmer bin i gfrog wortn ob i a orbeit überehmat de es brauchat den wohnraum, es untergeschoß eines gemeindeeigenen gebäudes, für flüchtlinge herzurichtn und i woaß das a ondre dörfler dort georbeitet hobn, lei, flüchtlinge sein bis heit koane kemmen obwohl es ollm no prono! ob es sich an der bürokatie gspießt hot, oder ob de flüchtlinge lieber in de städte gebliebn sein und nit i a dorf ziechn gwellt hobn, woaß i nit, am guten wille der gemeinde isch es holt nit glegn!
@World mit so viel stipendiumgeld müssen sie nicht arbeiten und jedes pfarrhaus steht quasi leer, lieberbischof, hopp hopp, auf die türen
Leere Klöster, leere Kasernen. 3 Wohntürme am Bahnhofsareal, die nicht bewohnt sind….
Bissl auf Mitleid ausgelegt der Artikel. Erstens mieten die Studenten was dauerhaft und ist nicht relevant, wieviel ein Zimmer pro Nacht im Hotel kostet. Zweitens sind die Studenten organisiert und keiner muss auf der Straße sein. Habe mich damals auch durchgeschlagen beim Studium im Ausland.
Doktoranden gibt’s wohl auch nicht mehr, seit es Bachelor und Master gibt
Deiner Meinung
Doktoranden gibt es sehr wohl. Es sind Studenten die bereits ein Bachelor u Master abgelegt haben und sich anschliessend für ein 3-jähriges Forschungsdoktorat entscheiden.
@burner: Ach weil du dich als weißer Südtiroler durchschlagen konntest müssen es alke anderen auch.
…dafür haben wir einen schönen Christkindlmarkt am Walterplatz, wo die Kassen ordentluch klingeln…
..es stehen soviele Klöster leer ( z.b Kapuzinerkloster in Lana );
..Kloster in Algund;
..Kloster Säben;
..usw. usw.
Also liebe kath. Kirche (Bodenpersonal) – geht mit gutem Beispiel voran.
Ja die Kirche könnte mehr tun, aber in einem sekulären Staat ist das in erster Linie Aufgabe der Institutionen.
Die ganze Diskussion ist zumindest in der Bevölkerung scheinheilig! Auf der einen Seite werden Hinz und Kunz dafür verantwortlich gemacht wenn jemand auf der Strasse schlafen muss oder sogar dort stirbt und auf der anderen Seite sind die selben “Schreier” dafür Migranten aus teilweise nichtigen Gründen aus ihren Wohnungen zu werfen.
Ein Armutszeugnis für das “reiche” Südtirol.
Wie wäre es, solche Container-Schlafplätze, wie für die Arbeiter des Basistunnels bei Franzenfeste, aufzustellen?!
Auf einem geeigneten Platz, z. B. Campingplatz, könnte man einige solche Einheiten aufstellen, damit wenigstens die Studierenden fürs Schuljahr eine Notunterkunft haben.
des war a sopper idee!👋👋👋 zb. lieg der plotz, (ca 3 km von der uni brixn und 4km vom zugbohnhof entfernt mit busverbindung, holtestell glei davor) ollm no brach auf der beim bau der umfahrung brixen des containerdörfl der orbeiter stand, und container müßten jo ummerstien, hot es lond nit noch der “kommt alle, wir schaffen das”- welle 2015 voreilig an haufn bstellt ….
Wie traurig, dass ihre Träume mit einem Tod enden können 😦😨
I schlogat vor, daß Herr Renè Benko a poor Untokünfte (mindigstns 250- 300) fir di Studentn bauat, und disebbm noa gonz günstig an die Studierenden vomietat. Im Gegnzug dofir, sollata in Virgl fi sein Projekt zuigsprochn kriegn!
…Idee war net schlecht…sein do halt viele dagegen, die den Dornröschenschlaf vom Virgl bewshren wollen…
Wie arm sind wir eigentlich?! Es bricht einem das Herz zu wissen, das man möglicherweise unwissentlich Freunde von den eigenen Kindern zu Hause hat, die vielleicht gar nicht wissen wo sie Abends hin sollen schlafen.
@wiamoansch jez tien mirs lei net ibrtreibm. So schlimm isches net. I glab kaum dass Studentn untr dr Brugg schlofn. Und so reich sein mir Südtiroler net wies do olm hoasst. Weil mittlerweile muess dr Mittlstond a schaugn wie er weiter kimmp.
Erst wenn wir keine Ärzte und Fachkräfte mehr in Südtirol haben, werden vielleicht einige aufwachen und merken, daß die Touristen uns auch nicht heilen können oder kurz mal im Urlaub in einem unserer Betriebe aushelfen. Und vorallem, mit Geld ist auch nicht alles Möglich
Auch Maria und Josef wurde damals die Gastfreundschaft verwehrt.
Liebe kath. Kirche ….wie wäre es heuer die gesamten Dreikönigsspenden mal in Südtirol zu belassen.
Für Notunterkünfte und Essen an Bedürftige.
Für Afrika, den nahen Osten, Asien usw. ist nie genug.
De dorgraben ihren Brunnen schon selbst und auch a Schule dorstellen de schon selbst auf.
Gemeiner Egoismus.
es gibt genug Pensionen die zur Zeit keine Gäste beherbergen – warum werden die nicht angemietet bis es eine andere dauerhafte Lösung gibt ?
Südtirol hat ein massives Wohnungsproblem quer durch viele Schichten. Und selbst wer es sich leisten kann geht wenn möglich anderswo hin um nicht sein gesamtes Gehalt für Lebenshaltungskosten auszugeben.
Mal schauen wie lange es dauert, bis der Politik wirklich brauchbare Lösungen einfallen.
Die Immobilien-Vermietungs-spekulation im Onlinebereich muss jetzt ordentlich geregelt werden. So geht es nicht weiter, es werden auch oft keine Steuern und Gebühren gezahlt und dann ist der Kunde wieder weg.
sell sog i a , wenn es so weiter geat schlofn bold einheimische buggler a unter der brugg weil se sich mit de löhne nimmer a wohnung sommt spesen derleistn!
Beschämend…und ja, die Klöster hätten vuele freie Plätze….
Im alto adige stad heute geschrieben dass der moustafa vor 4 jahren nach frankreich gezogen war, aber nun von den italiener das bleibetecht bemommen wollte da er mit 15 (19-4) als miderjägrige kein bleibere ht von den franzosen bekommen hat? Zudem turin, mailand etc liegen viel näher an frankreich, wueso in dexember nach bozen??
ba der gschicht verteat man schun mehr nit:
erst hots ghoaßn:
er wir illegal in italien,
nor das er auf der liste der plozsuchenden wor, obwohl sell als illegaler kaum möglich isch,
nor hoaßts er wollte, ollm als illegaler, do orbeitn,
du schreibsch er isch in fronkreich gemeldet ….
“Die Universität gewährt außerdem Stipendien in Höhe von 1.200 Euro pro Monat….” Wow – so viel?!?
Andere Studenten müssen diesen Betrag pro Monat ZAHLEN um studieren zu dürfen. Kein Wunder, dass viele Studenten nach Bozen wollen.
die schnellste Hilfe wäre wohl, wenn die Politiker mit einem Teil ihrer Gehälter ein Hotel anmieten würden, wären schnell und unbürokratisch um die 50 Schlafplätze geschaffen.
Bei allen Respekt..aber müssen denn alle studieren? Arbeit macht
auch so einiges leistbar!!