Von: mk
Bozen – Die Polizei hat in Bozen vier Georgier nach einem Einbruch gefasst. Dies wurde heute im Rahmen einer Pressekonferenz bekanntgegeben. Der Wert der Beute soll insgesamt rund 20.000 Euro ausmachen.
Die mutmaßlichen Täter hatten an den Türen keine Spuren hinterlassen, da sie offenbar äußerst geschickt im Umgang mit speziellen Dietrichen zum Öffnen von Doppelbartschlössern waren. Die Geräte lesen das Schloss aus und so kann ein passgenauer Schlüssel nachgefertigt werden. An den Türen gibt es so keine Einbruchsspuren, was die Verfolgung erschwert. Laut Polizei waren die Einbrecher mit zwei Autos unterwegs.
Die Ermittlungen waren bereits im November nach mehreren Einbrüchen ins Rollen gekommen. Die Polizei ging bereits damals von einer klar strukturierten Bande aus, in der genaue Aufgabenteilung herrschte.
Einer der Georgier (33), der die Funktion als Basismann innehatte, lebte in Südtirol und soll einen Asylantrag gestellt haben. Zu ihm kamen seine drei Landsmänner – ein 60-jähriger Georgier, der in Deutschland ansässig ist, sowie ein 32 und ein 34 Jahre alter Mann aus Georgien.
Mit einem Hyundai und einem Fiat führten die vier Männer in den vergangenen Tagen Hunderte Lokalaugenscheine in Bozen und Meran durch. Um zu wissen, ob die Bewohner nach Hause gekommen sind, steckten sie kleine Papierstreifen in die Haustüren. Lag das Blatt am Boden, konnten sie davon ausgehen, dass jemand in der Wohnung ist.
Der Basismann aus Bozen war im November in der Nähe eines Einbruchsortes unabhängig kontrolliert worden, wie Fahndungsleiter Giuseppe Tricarico erklärt.
Die Täter wären vermutlich auch diesmal bald wieder abgereist. Allerdings war die Polizei in Alarmbereitschaft, weil erst kürzlich ein Zeuge ein verdächtiges Auto gemeldet hatte. So wurden die Übeltäter bei ihren Lokalaugenscheinen und Bewegungen überwacht.
Als sie am Montag in der Europaallee in Bozen haltmachten und die beiden jüngeren Georgier mit einer Tasche, die sie zuvor nicht hatten, aus einem Wohnhaus kamen, schlugen die Ermittler zu. Beide Autos wurden angehalten und durchsucht. Dabei kamen Einbruchswerkzeug und Diebesgut zum Vorschein.
Die Ermittler schließen nicht aus, dass zwei weitere Einbrüche auf das Konto derselben Bande gehen, die erst kürzlich in Südtirol stattgefunden haben. Seit Dienstag befinden sich die Verdächtigten im Land.
Diebesgut, das von anderen Einbrüchen stammt, konnte allerdings keines sichergestellt werden. Wie die Polizei erklärt, haben die mutmaßlichen Täter die Wertgegenstände unmittelbar nach den Einbrüchen vermutlich schon versetzt. Bei den Verdächtigten wurde allerdings Bargeld gefunden.
Ein Zusammenhang mit dem Vorfall, bei dem ein Carabiniere vor seiner Haustür von Einbrechern angegriffen wurde, muss nicht unbedingt bestehen. Dieser Aspekt werde gerade abgeklärt, hieß es auf der Pressekonferenz.