Von: mk
Bozen – In Zusammenhang mit dem 169. Gründungsjubiläum der Staatspolizei ist auch in der Quästur in Bozen Bilanz über das vergangene Jahr gezogen worden. Wegen der Corona-Pandemie fielen die zeremoniellen Feierlichkeiten zum zweiten Mal in Folge äußerst bescheiden aus. Regierungskommissär Vito Cusumano und Quästor Orazio D’Anna haben im Rahmen der Gedenkfeier einen Lorbeerkranz zur Erinnerung an jene Beamten niedergelegt, die bei der Erfüllung ihrer Pflichten ums Leben gekommen sind. Die Corona-Krise hat aber auch Auswirkungen auf das kriminelle Leben, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.
Trotz der Pandemie war das Jahr 2020 für die Quästur, die Post-, die Bahn- und die Straßenpolizei in Südtirol ein ereignisreiches: Die Ordnungshüter haben 97.959 Personen identifiziert, davon wurden 2.339 auf freiem Fuß angezeigt. 203 Personen wurden unter Arrest gestellt.
Mehr als 44.000 Fahrzeuge wurden kontrolliert. Polizeistreifen sind zu über 8.000 Einsätzen ausgerückt.
Hartnäckig zeigte sich die Polizei vor allem im Kampf gegen Drogen: Im vergangenen Jahre wurden fast 79 Kilogramm Rauschgift beschlagnahmt.
20 Verwarnungen gab es wegen Stalkings, sieben wegen häuslicher Gewalt.
Die Lizenz von zwölf Betrieben wurde vorübergehend suspendiert. 134 Nicht-EU-Bürger wurden abgeschoben, in 111 weiteren Fällen erfolgte der Aufruf, das Staatsgebiet zu verlassen.
Im Straßenverkehr wurden insgesamt 17.000 Übertretungen geahndet. In 4.686 Fällen ging es um überhöhte Geschwindigkeit. 854 Lenker telefonierten während der Fahrt mit dem Handy. 132 Fälle von Trunkenheit am Steuer wurden geahndet – bei mehr als 20.000 durchgeführten Alkoholtests. 982 Führerscheine wurden Fahrern insgesamt entzogen.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Verbrechen von 15.560 auf 12.473 gesunken. Dies steht vermutlich in Zusammenhang mit den Vorschriften zur Eindämmung des Coronavirus, die die Bewegungsfreiheit der Personen generell eingeschränkt haben.
Trotz allem gab es im vergangenen Jahr drei Fälle von vorsätzlicher Tötung, in vier weiteren Fällen wurde wegen versuchten Mordes ermittelt.
Gesunken ist die Anzahl der Sexualdelikte. Wurden im Jahr zuvor noch 51 Anzeigen erstattet, waren es im vergangenen Jahr 37. Bei Einbrüchen und Diebställen verzeichneten die Ordnungshüter einen Rückgang von 32 Prozent. Um 18 Prozent zugenommen haben allerdings Überfälle auf offener Straße.
Eine Zunahme von neun auf 16 Fälle wurde auch bei der Ausbeutung von Prostitution bei Minderjährigen und bei Kinderpornographie registriert.