Von: mk
Bozen – Er ist wie aus dem Nichts aufgetaucht. Am Dienstag ist etwa in Bozen vor dem Theater am Verdiplatz ein Uhu von einem Lieferwagen angefahren worden, berichtet die Online-Ausgabe der Tageszeitung Alto Adige.
Der Vogel, der von einem Dach gestartet ist, flatterte wohl etwas zu tief. Der Lieferwagenschaffte es nicht mehr, rechtzeitig auszuweichen. Der Aufprall fiel äußerst heftig aus und endete für den Uhu leider tödlich.
Passanten schlugen Alarm – in der Hoffnung, der Vogel könnte doch noch gerettet werden. Für den Mitarbeiter aus dem Amt für Jagd und Fischerei, der zur Unfallstelle kam, stand jedoch gleich fest, dass keine Hilfe mehr möglich war.
In der Phase des Lockdowns hat sich die Natur Lebensraum in den Städten schrittweise zurückerobert. Unterschiedlichste Tierarten sind weltweit aus den Wäldern vorgedrungen und frei auf der Straße herumspaziert. Nun, da die Betriebsamkeit allmählich wieder steigt, kommt es manchmal zu recht brutalen Zusammenstößen mit der Zivilisation. Dass auch dieser Uhu sich an die Abwesenheit von Menschen und Fahrzeugen derart gewöhnt hat, bezweifelt Gabriele Simonini, Präsident vom CRAB, dem Pflegezentrum für die Vogelwelt und die kleinen Wildtiere in Südtirol, allerdings.
„Der Uhu soll sich bereits seit 7.00 Uhr in der Früh auf dem Dach befunden haben und der Willkür der Krähen ausgesetzt gewesen sein. Bereits das ist anormal – ebenso wie der Umstand, dass er rund eine Stunde später zu einem derartigen Tiefflug ansetzt“, erklärt Gabriele Simonini laut Alto Adige. Seiner Ansicht war der Uhu entweder bereits vorher verletzt oder er litt an einer Krankheit.
Grundsätzlich ist ein Uhu in der Stadt auch in Zeiten ohne Corona keine Seltenheit. Laut Simonini fliegen sie von den umliegenden Bergen in den Talkessel hinunter, um zu jagen. Unter anderem stehen Tauben auf ihrer Speisekarte, die sie manchmal bis ins Stadtzentrum verfolgen.