Carabinieri ziehen Bilanz des Jahres 2017

„Die Carabinieri im Dienste der Gemeinschaft“

Freitag, 29. Dezember 2017 | 20:01 Uhr

 

Bozen – Im Rahmen einer Pressekonferenz, welche beim Landesoberkommando in Bozen stattfand, zogen der Landeskommandant, Oberst Paolucci, zusammen mit dem Kommandanten der Carabinierikaserne von Bozen und den Verantwortlichen der operativen Abteilungen eine Bilanz des Jahres 2017.

Die 900 Carabinieri des Landes Südtirol sind mit 82 Carabinieristationen in 82 Gemeinden vertreten. Zu diesen Stationen, die von neun Kompaniekommandos koordiniert werden, gesellen sich noch die operativen Abteilungen.

Dazu gehören die Einheit, welche sich mit wissenschaftlichen Untersuchungen beschäftigt, und zu der auch das Drogenanalyselabor gehört.

Dazu gehört ebenso auch die Notrufzentrale 112, welche seit dem 17. Oktober die einzige Notrufnummer ist, von der aus die verschiedenen Einheiten und Dienste wie auch die Carabinieri verständigt werden.

Ebenfalls dazu gehört die Informationseinheit, welche auf Landesebene verschiedene Informationen sammelt.

Die Carabinieri nehmen den Dienst an der Gemeinschaft sehr ernst und bemühen sich tagtäglich den Bürgern des Landes ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Selbst wenn die Carabinieri außerhalb der Dienstzeit privat mit ihren Familien unterwegs waren, gaben sie ihren Kollegen, welche sich im Dienst befanden, wertvolle Hinweise zur Aufklärung von Verbrechen wie Diebstählen, Raubüberfällen, Brandstiftungen und Drogenhandel.

Im Laufe der Pressekonferenz legten die Carabinieri verschiedene Zahlen vor. So nahmen 2017 die Diebstähle gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent ab. Besonderes auffällig ist dabei, dass die sogenannten „mit List und Geschick verübten Diebstähle“ um 25 Prozent(Aufklärungsquote 10 Prozent) abnahmen. Bei den Handtaschendiebstählen hingegen lag die Aufklärungsquote bei 30 Prozent und bei den Raubüberfällen sogar bei 40 Prozent. Im Schnitt kommt es pro Jahr zu 65 Raubüberfällen.

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Im Laufe des Jahres sind in Südtirol insgesamt 75.000 Personen und 47.000 Fahrzeuge kontrolliert worden. 2017 wurden auch insgesamt 31.000 Kontrollgänge durchgeführt worden, wobei sowohl Streifenwagen der Carabinieri als auch Einheiten zu Fuß zum Einsatz kamen. Dadurch konnte sowohl auf den Hauptverkehrsverbindungen als auch in abgelegenen Gebieten die Sicherheit der Bürger gewährleistet werden. Aufgrund dieser flächendeckenden Präsenz der Carabinieribeamten im Land konnte erreicht werden, dass 70 Prozent der Straftaten bei den Carabinieristationen, wo sich zweisprachiges Personal um die Anliegen der Bürger kümmert, angezeigt werden. Wegen der besonderen Natur des Landes Südtirol kamen auf den Pisten auch skifahrende Streifen der Carabinieri zum Einsatz. 2017 wurden insgesamt 3243 Dienste geleistet, wobei 5.000 Angehörige der Carabinieri zum Einsatz kamen. Dank eines dieser Einsätze konnte einem deutschen Herzchirurgen, der im Skigebiet Sulden einen Herzinfarkt erlitten hatte, das Leben gerettet werden. Zwei Carabinieri massierten bis zum Eintreffen der Rettungskräfte und des Notarztes 15 Minuten lang sein Herz.

Ebenfalls zum Einsatz kamen die Hubschraubereinheit sowie die Hundestaffeln der Carabinieri. Sie wurden für besondere und mitunter auch für mehrtägige Dienste im Raum Bozen als auch in den Tälern eingesetzt. Dabei absolvierte die Hundestaffel von Leifers insgesamt 112 Einsätze, wobei es vor allem um die Suche nach Drogen, aber auch um die Suche nach Waffen und Sprengstoff ging.

Die Entschärfungs- und Antisabotageeinheit hingegen wurde 129 Mal zu Einsätzen gerufen.

Die Carabinierieinheit, welche sich mit wissenschaftlichen Untersuchungen beschäftigt und sich um die Gesundheit Bürger kümmert, absolvierte im Laufe des Jahres 2017 in Restaurants, Beherbergungsbetrieben und Supermärkten sowie auf Almen und Schutzhütten eine Vielzahl von Einsätzen.

Zudem führten die Carabinieri insgesamt 2.000 Kontrollen mit dem Alkoholmessgerät durch.

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Aufgabe der Carabinieri war es auch die Einhaltung von Gerichtsurteilen, in denen Angeklagte zu Strafen, welche keinen Gefängnisaufenthalt sondern einen Hausarrest vorsahen, zu kontrollieren. Dabei wurden allein in Bozen 50 Verstöße gegen gerichtliche Auflagen festgestellt und bei den Justizbehörden angezeigt. Dank ihrer Tätigkeit, gelang es den Carabinieri bei der Untersuchung der Straftaten eine Aufklärungsquote von 33 Prozent zu erreichen. Insgesamt wurden 3.400 Personen auf freiem Fuß angezeigt, wobei 272 von den Carabinieri in flagranti erwischt und festgenommen wurden. Im Rahmen des Kampfes gegen den Drogenhandel, gelang es den Carabinieri zwei Kilogramm Kokain sowie zwei Tonnen Marihuana und Haschisch zu beschlagnahmen. Zudem entdeckten die Carabinieri in Südtirol fünf Anlagen, wo Drogenpflanzen gezüchtet wurden. Dabei wurden 500 Pflanzen beschlagnahmt. Zudem wurden 200 Personen als regelmäßige Drogenkonsumenten bei den Justizbehörden gemeldet und viele Drogenhändler, die im Laufe des Jahres gefasst worden waren, beim Gericht angezeigt. Ebenfalls in das Netz der Carabinieri gingen im Laufe des Jahres verschiedene Personen, die sich unter anderem des Betrugs, des Raubes, des illegalen Besitzes von geschützten und exotischen Arten – in einem Fall ging es um eine geschützte Reptilienart – schuldig gemacht hatten.

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Außerdem wurde im Rahmen einer Präventionsmaßnahme in 10.000 Stück eine Broschüre aufgelegt, in der die interessierte Bevölkerung wertvolle Tipps zur Vermeidung von Risiken bezüglich Einbruch, Diebstahl und Betrug nachlesen kann. Zudem hielten die Carabinieri in Zusammenarbeit mit der deutschen, ladinischen und italienischen Schule 53 Konferenzen und Veranstaltungen ab, um Schülerinnen und Schüler in der Rechtmäßigkeit und Legalität zu unterrichten.

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Von: ka

Bezirk: Bozen