Von: mk
Vor kurzem verschickte das Deutsche Rote Kreuz DRK eine Mail. Das ist erstmal seit nichts Ungewöhnliches. Alle eingetragenen Blutspender erhalten mehr oder weniger regelmäßig den Newsletter. Ungewöhnlich war jedoch der Betreff. „Deine Blutspende wird dringend gebraucht“ stand da zu lesen. Dieser Aufruf ging nicht etwa nur an die Spender mit seltenen Blutgruppen, sondern an alle. Könnte es als sein, dass tatsächlich alle Blutgruppen gebraucht werden? Dass eine Blutkonservenknappheit herrscht?
Eine gute und eine ganze Menge schlechte Nachrichten
„Ärzte warnen: Kritischer Mangel an Blutspenden“ titelt das ZDF zuletzt vor zwei Monaten. Ähnliche Berichte ziehen sich allerdings in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen durch die letzten Jahre. Immer wieder heißt es, der Vorrat an Blutkonserven werde knapp. Operationen müssten verschoben werden.
Bedeutet das, falls jemand auf Spenderblut angewiesen wäre, wäre keines da? Patric Nohe, Pressesprecher des DRK-Blutspendedienstes gibt Entwarnung: Der Bedarf für solche Notfälle sei gedeckt. Auch wenn der Bedarf wirklich knapp sei.
“Wir haben keinen bundesweiten Notstand mit Blutpräparaten“, so Nohe. Wer wissen will, wie die aktuelle Versorgungslage ganz genau aussieht, kann dies auf der Seite des Paul-Ehrlich-Institutes erfahren. Dort gibt es das sogenannte Blutspendebarometer, das den nationalen Vorrat aller acht Blutgruppen darstellt.
Wieso fehlt so viel Blut?
Allein in Deutschland werden laut DRK jeden Tag rund 15.000 Blutspenden benötigt. Dass diese Zahl nicht mehr erreicht wird, liege unter anderem am demographischen Wandel. Die meisten Blutspender gehören der sogenannten Babyboomer Generation an. Diese dürfen jetzt nach und nach aufgrund altersbedingter Krankheiten, Medikamenteneinnahme und der Altersobergrenze schlicht nicht mehr spenden.
Und obwohl bereits zwei Spenden pro Jahr immens helfen können, gibt es in den jüngeren Generationen einfach nicht genug Spender.