Bilanz über die Tätigkeit 2017

Ein bewegtes Jahr: Bergrettung Tiers hat 112 Personen geborgen

Donnerstag, 11. Januar 2018 | 11:39 Uhr

Tiers – Das Jahr 2017 gehört der Vergangenheit an und die Bergrettung Tiers zieht Bilanz. Mit den insgesamt 102 Ausrückungen der Bergrettung und deren Helfer war dieses Jahr das einsatzreichste der Geschichte. Der Jahresbericht bietet die Möglichkeit auf das Geschehene und Erbrachte zurückzublicken.

„Für mich war das Jahr 2017 ein sehr aufregendes. Seit der Vollversammlung im März bin ich Rettungsstellenleiter und habe somit Artur Obkircher nach 30 Jahren abgelöst. Durch den unermüdlichen und ehrenamtlichen Einsatz hat Artur es unter anderem geschafft, der Bergrettung in der Ex-Sennerei ein Vereinsheim zu geben, vier Einsatzfahrzeuge anzuschaffen und größtenteils selbst umzubauen, eine eigene Funkfrequenz für die Tierser Bergrettung zu genehmigen und die Helfer vor Ort zu gründen, außerdem setzte Artur sich intensiv für den Bau des neuen Zivilschutzzentrums ein. An dieser Stelle ein aufrichtiges Dankeschön Artur, im Namen der gesamten Mannschaft für deinen Einsatz!“, erklärt Rettungsstellenleiter Stephan Obkircher.

Erwähnenswert unter den 38 Bergrettungs-Einsätzen, die 2017 verzeichnet wurden, sind zwei Suchaktionen und drei Einsätze auf den Vajolet-Türmen bzw. auf der Rosengartenspitze.

Nicht immer ist es möglich mit einem Hubschrauber die Patienten im alpinen Gelände, wo man weite Strecken für den Zustieg und Abtransport benötigt, zu bergen. Bei schlechten Wetterverhältnissen, Nebel oder in der Nacht müssen die Brgretter ohne Unterstützung eines Helikopters die Rettung durchführen. So kann es schon mal vorkommen, dass man mitten in der Nacht den Delago-Turm oder bei Schneefall die Rosengartenspitze besteigen muss. „Solche Einsätze sollte man sich immer im Hinterkopf behalten und daran denken, dass man zu jeder Zeit dafür gerüstet sein muss. Deswegen ist es für uns Bergretter das Wichtigste konditionell fit und im Bergsteigen geübt zu sein“, betont Obkircher.

Natürlich sei das noch lange nicht genug, wenn man bedenkt, dass das Aufgabenbereich der Bergretter mittlerweile ein weites Spektrum an Einsatzgebieten umfasst. Als Beispiel nennt der Rettungsstellenleiter etwa die Erste-Hilfe-Leistungen, Liftrettungen, Pistenrettungen, Baumrettungen von Paragleitern, Lawinen-, Kletter-, Eiskletter-, Schneeschuh- oder Wanderunfälle. Bei allen Einsatzgebieten seien verschiedene Techniken anzuwenden und Gerätschaften einzusetzen, daher dürfe eine ständige Weiterbildung nicht fehlen.

Gerade bei Suchaktionen wie im vergangenen Jahr habe sich gezeigt, wie gut sich das neue innovative Zivilschutzzentrum bewährt hat. „Hier möchte ich die gute Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr erwähnen“, betont Obkircher.

Wie man aus der Einsatzstatistik entnehmen könne, hatten die Bergretter 53 Helfer-vor-Ort-Ausrückungen und elf Pistenrettungseinsätze. Bei insgesamt 102 Einsätzen haben die Bergretter 112 Personen geborgen, wobei vier davon verstorben sind.

Zusammengefasst hat die Mannschaft 5.130 Stunden ehrenamtlichen Dienst geleistet. Dazu zählen Einsätze, Übungen, Kurse, Bereitschaftsdienste und viele anderen verschiedenste Tätigkeiten.

„Mein aufrichtiger Dank an alle Mitglieder für die Mitarbeit und Einsatzbereitschaft. Ebenso ein Dank an deren Familien, die oft viel Verständnis aufbringen müssen, für die investierte Zeit der Bergrettungsmitglieder, die dann in der Familie fehlt. Mit dem Beitritt von zwei Helfern vor Ort ist unser Verein in Sachen Mitglieder wieder ein Stück gewachsen. Zwei Anwärter haben 2017 die Aufnahmeprüfung bestanden und sind somit zu aktiven Bergrettern aufgestiegen und für kommende Einsätze gerüstet. Zum Abschluss möchte ich mich bei allen Sponsoren und Gönnern sowie bei allen freiwilligen Helfern bedanken“, erklärt Stephan Obkircher abschließend.

Von: mk

Bezirk: Salten/Schlern