Fünf Einbrüche in weniger als einem Monat

Einbrüche: Den Friseuren stehen die Haare zu Berge

Mittwoch, 02. November 2016 | 16:41 Uhr

Bozen – Einbrecher, die in Bozen auf Diebestour unterwegs sind, haben es offenbar auf Friseursalons besonders abgesehen. In weniger als einem Monat haben Unbekannte bei fünf Friseuren zugeschlagen. Erst am Mittwochmorgen gab es für einen weiteren Betrieb, der Mitglied beim Handwerkerverband CNA-SHV ist, ein böses Erwachen.

Bei vier weiteren Betrieben ist es in den vergangenen Tagen zu Einbrüchen oder versuchten Einbrüchen gekommen – mit eingeschlagenen Scheiben, aufgebrochenen Türen und allem, was dazugehört.

„Die Eskalation ist unbegreiflich“, erklärt Emanuela Cagnon, die Präsidentin der Friseure im CNA-SHV (im Bild). In den Salons würden sich keine teuren Geräte befinden und in der Kasse liege meist nur Kleingeld.

Zugegeben: Friseure nutzen oft spezielle Schönheits- und Pflegeprodukte. Ob sich der Aufwand deshalb für die Täter lohnt, bleibt allerdings fraglich.

Cagnon rät allen Friseuren, das Fenster oberhalb der Eingangstür gut zu schließen. Viele Friseure lassen das Fenster häufig offen, um die Räume zu lüften. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass alles gut abgesperrt ist. Die Beleuchtung vor dem Salon sollte ebenfalls verstärkt werden. Dies habe auf potentielle Täter oft eine abschreckende Wirkung erklärt die Präsidentin. Gleichzeitig wünscht sich Cagnon eine verstärkte Präsenz der Ordnungskräfte.

Claudio Corrarati, der Präsident des Handwerkerverbandes CNA-SHV, fügt hinzu, dass nicht nur Friseure ins Visier der Einbrecher geraten seien. Auch Pizzabäckereien und Blumenhändler, die Mitglieder im Verband sind, hätten über Einbrüche und Diebstähle geklagt. Etwas mehr als ein Jahr ist vergangen, als wir das Sicherheitsprotokoll gemeinsam mit Vertretern des Regierungskommissariats und der Ordnungskräfte unterzeichnet haben. Wir wollen nun wissen, ob Einbrüche und versuchte Einbrüche tatsächlich zugenommen haben oder ob dies nur unser Eindruck ist“, erklärt Corrarati.

Viele Mitgliedsbetriebe hätten zwar mit Alarmanlagen, Überwachungskameras, Panzerglas und Sicherheitstüren vorgesorgt. Doch die Maßnahmen seien aufwändig. Gleichzeitig bedeutet jeder Einbruch oder Einbruchsversuch für einen Unternehmer, dass er seinen Betrieb für zwei oder drei Tage schließen muss, um wieder Ordnung in die Räumlichkeiten zu bringen.

Gleichzeitig weist Corrarati darauf hin, dass in den Betrieben niemals Geld in der Kasse am Abend zu finden ist.

Von: mk

Bezirk: Bozen