Aufregung in Lappach - Kurioser Fall in Rein

Gegen die Regeln: Jäger schießt “verbotenen” Hirsch

Donnerstag, 11. August 2016 | 12:00 Uhr
Update

Von: luk

Lappach – Hirsche stehen seit Anfang August wieder auf der Abschussliste der Jäger. Doch im Revier Lappach hat sich kürzlich ein Vorfall ereignet, der unter den Jägern in der Gegend für Aufregung sorgt.

Die Richtlinien schreiben nämlich vor, dass für jeden Trophäenhirsch mindestens zwei Stück Kahlwild (weibliche Tiere und Kälber) geschossen werden müssen. Gibt es heir einen Abschuss-Rückstand aus dem Vorjahr, muss dieser erst aufgeholt werden, bevor wieder die Hirsche ins Visier genommen werden.

Doch im Gebiet nördlich der Rienz gibt es mehr männliches als weibliches Rotwild und so ist es nur schwer möglich, das vorgeschriebene Kahlwild vor die Flinte zu bekommen.

Daher wurde für diese Reviere – so auch in Lappach – eine Ausnahme beschlossen: Unabhängig von der Kahlwildvorgabe wird je ein schwacher Hirsch zum Abschuss freigegeben.

Doch trotz der Einschränkungen hat ein Jäger in Lappach einen stattlichen Kronenhirsch erlegt.

Wie Gottfried Hopfgartner, Bezirksjägermeister und Präsident der Abschussplankommission gegenüber dem Tagblatt Dolomiten bestätigt, fühlen sich die Jagdkollegen des Lappacher Hirsch-Schützen und auch die Abschussplankommission genarrt und hintergangen.

Das Amt für Jagd und Fischerei will nun rigoros durchgreifen: Die Verwaltungsstrafe für einen solchen unerlaubten Abschuss ist nicht hoch. Die Sanktionen der Behörde hingegen dürften für den „schlauen Jäger“ weit schmerzlicher sein und könnten etwa den Entzug der Jagderlaubnis für einen längeren Zeitraum zum Inhalt haben.

Den Vorfall einfach so hinnehmen wollen die Verantwortlichen aber keinesfalls.

Kurioser Fall in Rein

Einen kuriosen Fall gab es hingegen im Jagdrevier Rein. Dort ist ebenfalls ein Hirsch erlegt worden, rechtlich ist aber alles in Ordnung.

Rein hat mehr als zwei Dutzend Jäger, selten aber jagdbare Hirsche. Daher wurde der Beginn der Jagdsaison sehnlichst erwartet. Was dann aber geschah, regt zum Schmunzeln an: Vermutlich mehrere Jäger lagen auf der Lauer, bis der heiß erwartete Hirsch zwischen den Bäumen auftauchte.

Als er schließlich zur Strecke gebracht war, stellte sich heraus, dass er mehrere Treffer aufwies. Verschiedene Jäger hatten offenbar gleichzeitig auf das Tier geschossen.

Die Reiner Jäger haben die Frage nach dem Besitz kameradschaftlich geregelt.

Bezirk: Bozen