Von: mk
Bozen – Drei Südtiroler Kinder im Alter zwischen sechs und elf Jahren müssen derzeit wegen einer Corona-Komplikation im Krankenhaus behandelt werden, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige. Konkret handelt es sich um das sogenannte „Multisystem Inflammatory Syndrome in Children“ (MIS-C).
Ein Kind musste vom Bozner Krankenhaus auf die die Kinderintensivstation nach Padua verlegt werden.
Alle drei sind ungeimpft und waren vor einigen Wochen leicht an Corona erkrankt. Nun leiden nun sie am Multi-Entzündungs-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine Folgeerkrankung, die vermutlich durch eine Überreaktion des Immunsystems ausgelöst wird.
In Südtirol waren 18 bis 20 Kinder davon betroffen. In drei bis vier Fällen war bislang eine intensivmedizinische Behandlung nötig.
Auch wenn eine Ansteckung mit dem Coronavirus bei Kindern in den meisten Fällen keine Symptome mit sich bringt, gibt es in einem Prozent der Fälle anschließend Probleme mit MIS-C. Das Syndrom kann auch drei bis vier Wochen nach der Genesung auftreten.
Betroffen sind Kinder im Alter zwischen zwölf und drei Jahren. Das Krankheitsbild ähnelt dem des Kawasaki-Syndroms. Allerdings ist die Krankheit selbst aggressiver.
In 60 Prozent der Fälle ist auch das Herz beteiligt und die kleinen Patienten benötigen intensivmedizinische Betreuung. Die Primarin der Bozner Pädiatrie-Station Laura Battisti rät den Eltern deshalb dazu, auch die eigenen Kinder gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Weil das Virus nun besonders zirkuliert, steige das Risiko, dass auch Fälle mit MIS-C zunehmen.