Von: luk
Bozen – Madé Neumair, die Schwester von Benno Neumair, hat sich nun in einem Brief zu Wort gemeldet und ihre Sicht der Dinge dargelegt. Dabei lässt sie kein gutes Haar an ihrem Bruder. Von Beginn an habe sie ihn verdächtigt. Außerdem glaubt sie nicht daran, dass Benno Reue empfindet. Der Brief ist auch eine Aufforderung an die Staatsanwaltschaft, die ganze Wahrheit herauszufinden.
Die Abrechnung mit ihrem Bruder hat sie am Tag des Bekanntwerdens des Geständnisses ihrem Anwalt Carlo Bertacchi in Briefform übermittelt.
Darin steht, dass sie schon einen Tag nach dem Verschwinden der Eltern davon überzeugt gewesen sei, dass Benno (30) Laura Perselli und Peter Neumair kaltblütig ermordet habe. Das hätten jene Personen, die ihr nahestehen, sowie auch die Ermittler gewusst. Sie habe befürchtet, dass die Wahrheit womöglich nie ans Licht kommen würde.
Madé Neumair hat am Montag von dem Geständnis ihres Bruders erfahren – aus den Medien, wie die junge Ärztin schildert. Dass dieser Schritt aus Reue erfolgt sei, glaubt sie nicht. Vielmehr habe sich die Situation für Benno nach dem Auffinden der Leiche und ersichtlichen Würgemalen am Hals von Laura Perselli zum Negativen verändert. Sein Lügenkonstrukt sei eingestürzt.
Die ersten Tage nach dem Verschwinden ihrer Eltern habe sie ihren Bruder Benno im TV gesehen, wie er arrogant vom Balkon auf Journalisten und Carabinieri heruntergeschaut habe. In einem Telefongespräch mit ihr habe er sich dann über die lästigen Fragen beschwert.
Die junge Ärztin, die sich aktuell wieder in München aufhält, dankt in dem Brief auch den Ermittlern, Carabinieri und Einsatzkräften für ihre Arbeit.
Madé Neumair lässt sich als Nebenklägerin in das Verfahren gegen ihren Bruder ein.