Von: luk
Bozen – In Bozen ist am Dienstag der Prozess im Mordfall Barbara Rauch in die nächste Runde gegangen. Auf der Anklagebank sitzt bekanntlich der 25-jährige Lukas Oberhauser. Ihm wird vorgeworfen, Barbara Rauch im März 2020 im „Bordeauxkeller“ – ihrem Lokal in Eppan – mit mehreren Messerstichen getötet zu haben.
Im Mittelpunkt der gestrigen Gerichtsverhandlung stand das im Vorfeld ausgeübte Stalking von Oberhauser. Der Partner sowie die Schwester des Opfers haben von einer jahrelangen Verfolgung auf mehreren Ebenen berichtet. Demnach habe Oberhauser sein späteres Opfer sowie ihre junge Familie mit ungewollten Nachrichten und teuren Geschenken überhäuft. Das ging so weit, dass ein Gericht ein Annäherungsverbot für Oberhauser verhängt hatte. Beachtet hat er dieses aber nicht.
Im Dezember 2018 hat Oberhauser mit einem Messer das Schild der Vinothek von Barbara Rauch beschädigt. In der Folge wurde Anzeige erstellt.
Der Partner von Rauch hat am Dienstag laut Tageszeitung Alto Adige auch geschildert, wie er den Abend des 9. März 2020 erlebt hat. Demnach habe er zusammen mit der gemeinsamen Tochter zu Hause geschlafen und auf die Ankunft von Barbara Rauch gewartet. Gegen 2.00 Uhr nachts sei er aufgewacht und sei sich sofort bewusst gewesen, dass etwas passiert ist. Er hat über die mit dem Mobilfunktelefon verbundene Videoüberwachungsanlage gecheckt und sah, dass gegen 23.00 Uhr Lukas Oberhauser ins Lokal gekommen ist.
Die Angehörigen von Barbara Rauch haben sich als Nebenkläger in den Prozess eingelassen und einen Schadenersatz von 1,8 Millionen Euro gefordert. 600.000 Euro wurden bereits bezahlt.