Staatspolizei zeigt zwei weitere Personen an

Erneut Betrug bei Führerscheinprüfung

Mittwoch, 17. Dezember 2025 | 12:15 Uhr

Von: mk

Bozen/Brixen – Nach der Operation „Twin Brothers“, bei der im Juni bereits 23 Verdächtige landesweit ermittelt wurden, hat die Bozner Staatspolizei nun einen neuen Fall von Identitätsbetrug bei Führerscheinprüfungen aufgedeckt.

Beamte der Straßenpolizei von Bozen und Brixen beschatteten aufgrund vorausgehender Ermittlungen einen Staatsbürger aus Mali. Dabei beobachteten sie, wie sich dieser sich von seiner Wohnung in Brixen ins Führerscheinamt nach Bozen begab, um dort für eine andere Person die Führerscheinprüfung abzulegen.

Dank seiner äußerlichen Ähnlichkeit mit dem eigentlichen Kandidaten gelang es dem Mann, die Prüfer zu täuschen und die Theorieprüfung fehlerfrei zu absolvieren.

Beim Verlassen des Saals wurde er jedoch von den Polizisten gestoppt. Der Mann bestritt bis zuletzt, eine fremde Identität angenommen zu haben. Erst der Abgleich seiner Fingerabdrücke auf der Quästur brachte die Wahrheit zweifelsfrei ans Licht.

Umfangreiches Beweismaterial sichergestellt

Bei der anschließenden Durchsuchung seines Autos und seiner Wohnung fanden die Beamten nicht nur seine echten Ausweispapiere, sondern auch zahlreiches Lernmaterial für sämtliche Führerscheinklassen – darunter auch für Busse, Lkw und für die Zertifizierung von Gefahrguttransporten.

In der Wohnung trafen die Beamten zudem auf den echten Prüfling, einen Mann aus Burkina Faso, der dort auf das Ergebnis „seiner“ Prüfung wartete.

Beide Männer wurden bei der Staatsanwaltschaft Bozen wegen Annahme einer falschen Identität und Falschbeurkundung angezeigt.

Die Polizei geht davon aus, dass der Mann zahlreiche weitere Prüfungen betrügerisch für Dritte abgelegt hat. Die Ermittlungen dauern an. Da sich das Verfahren erst in der Ermittlungsphase befindet, gilt die Unschuldsvermutung.

Bezirk: Bozen, Eisacktal

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