Von: mk
Bozen – Die Familienberatungsstellen in Südtirol bieten multidisziplinäre Dienste zur Förderung der psychischen und physischen Gesundheit von Einzelpersonen, Paaren und Familien an. Die Erhebung des Landesinstituts für Statistik (ASTAT) hat die betreuten Personen und die 2024 von den 15 Familienberatungsstellen in Südtirol angebotenen Dienste untersucht.
Im Vergleich zum Vorjahr steigt 2024 die Zahl der Gesundheitsleistungen und es sinkt jene der psychologisch-pädagogischen Beratungen. Im Laufe des Jahres 2024 wandten sich 10.789 Personen an die Familienberatungsstellen. Das sind etwas mehr als 2023 (10.593 Personen).
Als wohnortnahe Dienstleistung sind die Familienberatungsstellen über das ganze Land verteilt. In Bozen und Meran befinden sich fünf bzw. drei Einrichtungen, welche mit 52,8 bzw. 30,4 Prozent die höchsten Nutzeranteile verzeichnen.
Die Familienberatungsstellen bieten medizinische Grundversorgungsdienste zur Prävention und Förderung der Gesundheit, insbesondere von Frauen, an. Von den insgesamt 6.635 im Jahr 2024 erbrachten Gesundheitsleistungen entfallen 37,9 Prozent auf gynäkologische Untersuchungen und 19,1 Prozent auf Krebsvorsorgeuntersuchungen (Pap-Tests). Die Zahl der Kontrolluntersuchungen während der Schwangerschaft sinkt gegenüber 2023 um 13,5 Prozent und auch die Zahl der Brustuntersuchungen geht zurück (von 717 im Jahr 2023 auf 646 im Jahr 2024). Die Zahl der Beratungsgespräche zur Empfängnisverhütung bleibt stabil, während jene über freiwillige Schwangerschaftsabbrüche von 86 (2023) auf 51 (2024) zurückgeht.
Beratungstätigkeit
Die Familienberatungsstellen bieten viele verschiedene Beratungen zur Unterstützung von Einzelpersonen und Familien an: von psychologischer Beratung bei emotionalen, Beziehungs- und Familienproblemen über Beratung bei Problemen in Hinblick auf Mutterschaft und Vaterschaft, Erziehungsberatung bei sozialen und erzieherischen Problemen bis hin zur Rechtsberatung (Familienrecht, Begleitung und Unterstützung bei Trennungen und Scheidungen).
2024 finden rund 22.000 psychologisch-pädagogische Beratungen zu Problemen von Einzelpersonen statt. In 41,6 Prozent der Fälle betreffen sie Trennungen, Ängste und Phobien. Im gleichen Jahr steigt die Nachfrage nach Gesprächen aufgrund von Lebens- und Identitätskrisen (2.669 gegenüber 2.438 im Jahr 2023) und aufgrund von Stress und Überforderung (1.441 gegenüber 1.344). Die Zahl der Beratungen bei Depressionen ist 2024 im Vergleich zu 2023 um 11,6 Prozent niedriger.
Kommunikationsschwierigkeiten (37,9 Prozent) sowie Trennung und Scheidung (20,7 Prozent) sind die häufigsten Themen bei den psychologisch-pädagogischen Paarberatungen. Die Zahl der Beratungen aufgrund von sexuellen Problemen nimmt 2024 ab (145 gegenüber 204 im Vorjahr).
2024 fanden 6.672 psychologisch-pädagogische Beratungen bei Problemen in der Familie statt. 47,9 Prozent betreffen Erziehungsprobleme zwischen Eltern und Kindern und 29,4 Prozent andere psychologische Probleme. Die Zahl der Beratungen aufgrund von Schwierigkeiten im Sozialverhalten steigt von 698 im Jahr 2023 auf 968 im Jahr 2024.
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