Von: mk
Gargazon – In den letzten Tagen ist ein schwerwiegendes Fischsterben im Aschlerbach bei Gargazon festgestellt worden, dass zu einem völligen Verlust der aquatischen Tierwelt im unteren Abschnitt des Baches führte. Der Bach trocknete auf den letzten Kilometern aus, nachdem der gesamte Abfluss vollständig für Bewässerungszwecke abgeleitet wurde. Diese Trockenlegung hat verheerende Auswirkungen auf die dort lebenden Tiere.
Die Folge der Trockenlegung ist verheerend: Das Leben im Bach wurde vollständig ausgelöscht. Anwohner berichten von Tausenden toter Jungfische, die im ausgetrockneten Bachbett des Aschlerbachs entdeckt wurden. Nur dank des Einsatzes einiger Anrainer, die die verbliebenen Pfützen mit Gartenschläuchen vor dem Austrocknen bewahrten, konnte das Ausmaß des Fischsterbens etwas gemindert werden. Besonders gravierend ist die Tatsache, dass neben Aitel und Forellenbrut auch unzählige Jungfische der Padanischen Barbe, einer auf EU-Ebene geschützter Art, verendet sind. Der Aschlerbach ist eines der wenigen Laichgebiete dieser gefährdeten Fischart in Südtirol, weshalb die Auswirkungen dieses Vorfalls auf den Bestand derzeit nicht abschätzbar sind.
Leider ist diese Tragödie kein Einzelfall, wie der Fischerverband Südtirol in einer Aussendung erklärt. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu ähnlichen Zwischenfällen, da die Wasserentnahmen für die Bewässerung die Belastungsgrenze des Aschlerbachs und anderer kleinerer Wasserläufe im Land bei weitem überschreiten. Der Fischereiverband Südtirol appelliert daher eindringlich an die Verantwortlichen, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um landesweit die vorgeschriebenen Restwassermengen an den Wasserfassungen zu garantieren und die Biodiversität der kleinen Bachläufe in Südtirol zu schützen.
„Es ist inakzeptabel, dass für den Nutzen einiger weniger Privatpersonen ganze Ökosysteme zerstört werden“, erklärt Alex Festi, Geschäftsführer des Fischereiverbands Südtirol. „Der Aschlerbach ist nicht nur ein Lebensraum für Fische, sondern für eine Vielzahl anderer Wasserlebewesen. Selbst nur wenige Minuten ohne Abfluss kann ihre völlige Vernichtung bedeuten.“ Der Verband fordert daher eine ausgewogene Balance zwischen den Wasserbedürfnissen der Landwirtschaft und dem Erhalt der natürlichen Lebensräume und ihrer Artenvielfalt.
„Das Fischsterben im Aschlerbach sollte als Weckruf dienen, endlich die notwendigen Schritte zum Schutz unserer Gewässer und ihrer Lebewesen einzuleiten. Wenn das Wasser nicht einmal in einem relativ niederschlagsreichen Jahr wie diesem ausreicht, können wir nicht mit gutem Gewissen in die Zukunft blicken“, so der Verband in einer Aussendung.
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