Fischer bedanken sich bei Wildbachverbauung

Fluss frei für Koppe, Äsche und Co

Freitag, 17. März 2023 | 16:35 Uhr

Meran – Die Passer ist nun von der Mündung bis in die Gilf wieder bei allen Wasserständen auch für schwimmschwache Fischarten durchgängig passierbar. Möglich wurde dies durch die Nivellierung einer Konsolidierungsschwelle im Bereich des Meraner Lidos. Im Zuge der Arbeiten wurde der Fischlebensraum des gesamten Bereiches aufgewertet. Einen besonderen Dank für die vorbildhafte Umsetzung dieses Projekts richtet der hießige Fischereiverein der Wildbachverbauung.

Die Passer in Meran ist nicht nur ein attraktives Gewässer mit Wildflusscharakter, sondern auch ein Lebensraum für Fische und viele andere Wassertiere. Besondere Bedeutung kommt der Passer im Stadtgebiet durch die Vernetzung mit der Etsch zu. Können Fische ungehindert zwischen beiden Flüssen wechseln, finden sie in jeder Lebensphase den optimalen Lebensraum, beispielsweise bei Hochwasser oder etwa der Laichzeit. So profitieren letztendlich die Fischbestände beider Gewässer.

Ein besonderes Augenmerk wurde daher in den letzten Jahren auf die Beseitigung von möglichen Wanderhindernissen gelegt. Denn nicht alle Fischarten sind so schwimmstark wie die Forellen, die bestimmte Hindernisse auch im Sprung überwinden können. Mit der Nivellierung der Konsolidierungsschwelle unterhalb des Meraner Lidos wurde nun die letzte Kontinuumsunterbrechung in der Passer von der Mündung bis in die Gilf beseitigt. Das freut auch schwimmschwache Fischarten wie beispielsweise die streng geschützte Mühlkoppe. Diese können nun wieder bei allen Wasserständen problemlos die für sie idealen Standorte in der Passer aufsuchen. Im Zuge der Arbeiten wurde auch das Flussbett selbst durch eine natürlichere Strukturierung und die Einbringung von großen Flussbausteinen neu gestaltet. Was im Baustellenzustand nach einem massiven Eingriff aussieht, wird mittelfristig zu einer enormen Aufwertung des Fischlebensraumes führen, wie die ersten Kontrollbefischungen im Bereich der bereits im letzten Jahr umgebauten Schwelle direkt an der Fahrradbrücke in Postgranz zeigen.

Die Arbeiten wurden im Rahmen des „Entwicklungsplanes Fließgewässer Südtirol (EFS)“ der Agentur für Bevölkerungsschutz umgesetzt, mit dem die Ziele der europäischen Wasserrahmenrichtlinie erreicht werden sollen. Anstoß für diese Arbeiten an der Passermündung gab auch das Interreg-Projekt „Ortsgerechte Gestaltung – Freiräume am Wasser“, welches in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Meran verwirklicht wurde.

Der Fischereiverein Passerfischer | Stodtboch möchte sich an dieser Stelle ganz besonders bei der Wildbachverbauung Zone West bedanken. Die Techniker und Arbeiter waren in jeder Phase der Planung und Umsetzung äußerst bemüht und haben sich auch von den zahlreichen und oftmals spontanen Sonderwünschen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das Ergebnis der durchgeführten Arbeiten hat unsere Erwartung sogar übertroffen. Der Bereich von der Eisenbahnbrücke bis zur Mündung gehört nun zweifelsohne zu den auch fischökologisch interessantesten Abschnitten der gesamten Passer.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt