Von: luk
Bozen – Die Fakten gleich vorweg: “Es gibt in Südtirol viele Frauen in technischen Berufen in den vielfältigsten Branchen und Bereichen. Ob als Architektinnen, Geometerinnen, Ingenieurinnen, IT-Spezialistinnen und technische Entwicklerinnen, um nur einige zu nennen. Weibliche Expertinnen finden sich in jedem Fachgebiet, nur wissen es offensichtlich noch nicht alle. Nach wie vor können sich einige „Frauen und Technik“ schwer vorstellen, bedingt durch traditionelle Rollen- und Berufsbilder und die nicht ausreichende Sichtbarkeit von Technikerinnen”, so der Landesbeirat für Chancengleichheit.
„Noch immer besteht das Vorurteil, dass Frauen und Technik nicht zusammenpassen. Technische Berufe und Bereiche gelten als Männersache. Dabei haben Frauen viel mehr drauf, als ihnen oft zugestanden wird: Frauen und Technik geht zusammen!“ erklären Ulrike Oberhammer, Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit für Frauen und Marlene Rinner, Präsidentin des Südtiroler Frauennetzwerks Wnet–networking women. „Frauen werden vielfach nach wie vor nur in den klassisch weiblichen Berufen vermutet und damit auch in den traditionellen Rollenbildern verhaftet. Wir wollen die vielen Südtirolerinnen sichtbar machen, die eine technische Berufswahl getroffen haben,“ so die Initiatorinnen.
Der Landesbeirat und das Frauennetzwerk Wnet haben die Initiative unter dem Titel „Technikerinnen-Tour“ gestartet, mit der Frauen aus ganz Südtirol vorgestellt werden, die einen technischen Beruf ergriffen haben und in vorwiegend männlich dominierten Branchen erfolgreich ihre Frau stehen. Mit der Tour sollen sie mehr Sichtbarkeit erhalten und auch junge Frauen ermutigen einen technischen Beruf zu ergreifen.
Der Auftakt der „Technikerinnen-Tour“
Den Auftakt der Technikerinnen-Tour machte ein Besuch bei Heidi Felderer, erfolgreiche Bauunternehmerin und Geometerin in Eppan. Felderer hat den väterlichen Betrieb vor 17 Jahren mit großer Überzeugung übernommen. „Heute fühle ich mich durchwegs von meinen Kunden, Mitarbeitern und Mitbewerbern respektiert. Es ist wichtig, die Frauen der Öffentlichkeit vorzustellen, die in den technischen Berufen tätig sind, denn so erhalten sie jene Sichtbarkeit, die alle heute absolut überholten Zweifel ausräumt,“ so Heidi Felderer.
Die Aktion soll zudem motivieren, dass Frauen sich in das Landesverzeichnis der Sachverständigen für Raum und Landschaft eintragen lassen, aus dem im Herbst, nach den Gemeinderatswahlen, die Mitglieder der Gemeindekommissionen für Raum und Landschaft ausgewählt werden.
„Frauen wollen sich in die Gestaltung ihres Lebensumfeldes in den Gemeinden einbringen. Ihre Sichtweise ist eine wichtige Bereicherung. Es gibt in Südtirol viele Expertinnen für die im neuen Landesverzeichnis vorgesehenen acht Fachgebiete. Die Eintragungen sind seit anfangs Juni fortlaufend möglich und wir sind überzeugt, dass eine konsistente Anzahl an Expertinnen für die Neubesetzung der Gemeindekommissionen für Raum und Landschaft zur Verfügung stehen wird,“ erklärt die zuständige Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer.