SEAB-Mitarbeiter sorgen sich

“Gefährliche Müllsammlung” in Bozen

Sonntag, 22. März 2020 | 12:10 Uhr

Bozen – Neben Ärzten, Sanitätern, Rettungspersonal, Pflegern und den vielen anderen Berufsgruppen, die in der Coronakrise Unglaubliches und Unverzichtbares leisten, gehört auch das Personal der Müllabfuhr zu den stillen Helden. Es sorgt dafür, dass unsere Städte und Dörfer sauber bleiben.

In Bozen machen sich die Müllmänner jedoch Sorgen um ihre Gesundheit. Man stehe zwar nicht in direktem Kontakt mit Erkrankten, jedoch mit ihrem möglicherweise gefährlichen Müll. In der Landeshauptstadt weiß man, dass es Erkrankte oder möglicherweise Erkrankte gibt, die sich in häuslicher Isolation befinden. Wo genau diese sich befinden, ist dem Dienstleister SEAB unbekannt. Außerdem können die Mitarbeiter wegen allgemeinen Mangels nicht mit der nötigen Schutzausrüstung ausgestattet werden. Die Gefahr einer Infizierung mit dem Virus wird als real eingeschätzt.

Die SEAB hat sich laut Tageszeitung Alto Adige auf diesen Fall vorbereitet. Nach Möglichkeit wurden Mitarbeiter in Urlaub geschickt und Dienste heruntergefahren. Die beurlaubten Angestellten werden derzeit als “Reserve” gesehen. Falls sich nämlich einer der Mitarbeiter mit Corona infizieren sollte und dann mit anderen Kollegen Kontakt hat, könnte plötzlich eine große Zahl des Personals in Quarantäne müssen.

Wie gefährlich die Arbeit der Müllmänner derzeit ist, lässt sich an einem konkreten Fall veranschaulichen: In einem Müllbehälter in der Stadt fand ein Mitarbeiter beim Leeren zahlreiche gebrauchte Atemschutzmasken vor. Angeblich war der Mann darüber mehr als erschüttert.

 

Von: luk

Bezirk: Bozen