Barren noch immer unter Verschluss

Gold im Auto: Finanzpolizei verlangt zehn Prozent

Donnerstag, 26. November 2020 | 09:55 Uhr

Franzensfeste – Die Finanzpolizei hat am 17. Juni auf der Nordspur der Brennerautobahn auf der Höhe von Franzensfeste einen Pkw aufgehalten. Die Ermittler hegten wegen internationalen Drogenschmuggels Verdacht. Als sie die Wagen durchsuchten, staunten sie jedoch nicht schlecht: Statt Rauschgift entdeckten sie Goldbarren mit einem Gesamtgewicht von 20 Kilogramm, das bis heute noch immer beschlagnahmt ist, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.

Die Beamten waren unter anderem wegen des nervösen Verhaltens der beiden Insassen misstrauisch geworden. Mit einem Transport dieser Art hatten sie allerdings nicht gerechnet. Das Gold befand sich im Wagen unter einem doppelten Boden, der sich mittels Geheimcode öffnen ließ.

Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung wegen des Verdachts auf Geldwäsche in die Wege. Im Zuge der Ermittlungen stellte sich allerdings heraus, dass es sich bei den Insassen um zwei Angestellte einer Firma aus Deutschland handelt, die auf dem Goldmarkt tätig ist, und dass keinerlei Verbrechen vorliegt.

Das Gold war zur Bearbeitung zu einem Unternehmen nach Mailand geliefert worden und sollte anschließend wieder zurückgebracht werden. Auch der Pkw gehört der deutschen Firma. Obwohl die Staatsanwaltschaft die Beschlagnahme aufhob, hat die Finanzpolizei das Gold noch immer nicht freigegeben.

Laut Finanzpolizei hätte die Firma aus Deutschland den Transport in Italien melden müssen. Falls keine Meldung erfolgt, wird eine Geldstrafe bis zu zehn Prozent des Wertes fällig. In diesem Fall handelt es sich um 150.000 Euro, die bislang allerdings noch nicht bezahlt wurden.

Mittlerweile hat sich wegen des Falls auch das Finanzministerium in Rom eingeschaltet. Mit einer Lösung wird gegen Ende des Jahres gerechnet.

Von: mk

Bezirk: Eisacktal