Von: mk
Bozen – Die Bahnpolizei von Bozen hat mehrere minderjährige Jugendliche angezeigt, die nicht nur ihr eigenes Leben mehrmals in Gefahr gebracht, sondern auch die Sicherheit des Zugeverkehrs leichtfertig aufs Spiel gesetzt haben. Bei den Betroffenen handelt es sich vorwiegend um 17-Jährige, die in Südtirol ansässig sind.
Ende Jänner hatten sich die Jugendlichen dabei gefilmt, wie sie sich außen an einen fahrenden Passagierzug festklammerten. Das sogenannte „Trainsurfing“, das von Jugendlichen aus Lust an der Gefahr und häufig als Mutprobe praktiziert wird, gilt als extrem riskant. Immer wieder kommt es zu Verletzten.
Manchmal prallen Surfer auf ein festes Hindernis oder auf einen entgegenkommenden Zug. Aufgrund der Geschwindigkeit der Züge sowie durch Luftverwirbelungen eines Gegenzuges kommt es auch oft vor, dass Surfer den Halt verlieren.
Nachdem der Lokführer die Notbremse gezogen hatte, waren die Jugendlichen zu Fuß über die Felder geflüchtet. Die Bahnpolizei nahm in der Folge sofort die Ermittlungen auf und durchstöberte einschlägige Instagram-Accounts, auf denen die Videos veröffentlicht worden waren.
In den vergangen Tagen wurden die Wohnungen der Jugendlichen anhand eines gerichtlichen Beschlusses durchsucht. Die Eltern der Betroffenen, die keine Ahnung von den „Freizeitaktivitäten“ ihrer Sprösslinge hatten, kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Alle Jugendlichen kassierten eine Anzeige wegen Unterbrechung eines öffentlichen Dienstes sowie wegen Sachbeschädigung und verschiedener Graffiti-Schmierereien.
Die Ermittler fürchten nicht nur um die Sicherheit des Bahnverkehrs, sondern sie machen sich auch Sorgen, dass das Verhalten der Jugendlichen Nachahmer findet. Insgesamt sind im Jahr 42 Personen in der Nähe von Zuggleisen ums Leben gekommen. Die Bahnpolizei führt deshalb auch mehrere Sensibilisierungskampagnen durch – unter anderem auch mit Schülern.