Von: luk
Bozen – In der Nacht auf heute sind in ganz Südtirol die angekündigten ergiebigen Schneefälle eingetreten. Deshalb gilt die Aufmerksamkeitsstufe Alfa doppelt, da sie bereits wegen des epidemiologischen Notstandes Covid-19 in Kraft ist. Die Einsatzkräfte wurden vorgewarnt, und auch die Bevölkerung ist aufgerufen, achtsam zu sein und unnötige Fahrten zu vermeiden.
Die Nacht, berichtet der Leiter des Stabes im Lagezentrum Andrea Lazzarotto, ist relativ ruhig verlaufen, die Freiwilligen Feuerwehren verzeichneten an die 60 Einsätze in ganz Südtirol, vor allem wegen auf die Straße gestürzter Bäume und liegengebliebener Fahrzeuge. Auch in der Landesnotrufzentrale ist die Situation ruhig.
Stromausfälle im Utental
Ohne Stromversorgung sind derzeit mehrere hundert Haushalte im hinteren Ultental, im Sarntal und in den Gemeinden Kastelruth, Eppan und Sexten.
Straßendienst im Dauereinsatz
Der Landesstraßendienst ist mit allen verfügbaren Maschinen und Personal seit gestern rund um die Uhr im Einsatz. Die größten Probleme treten derzeit in den Südstaulagen auf, berichtet der geschäftsführende Abteilungsdirektor Philipp Sicher, also im Bereich des Gampenpasses, im Ultental und Passeiertal. Neben der extrem großen Schneemenge behindern umgestürzte Bäume den Verkehr sowie lokale Schneerutschungen und Lawinenabgänge.
Straßensperren im Martelltal und Schnalstal
Das Hintermartelltal ist nicht erreichbar, die Straßen sind gesperrt. Gesperrt ist zudem im Schnalstal die Straße ab Unser Frau.
Kein Zugverkehr im Oberpustertal
Die Bahnstrecke zwischen Olang und Lienz ist unterbrochen, zwischen Olang und Innichen wurde ein Busersatzdienst eingerichtet.
In täglichen Bewertungskommissionen wird seit vorgestern im Landeswarnzentrum die Situation von verschiedenen Seiten beleuchtet. Neben dem Bevölkerungsschutz und dem Landeswarnzentrum geben bei der Sitzung Vertreter des Landesamtes für Meteorologie und Lawinenwarnung, des Amtes für Hydrologie und Stauanlagen, der Wildbachverbauung, des Zivilschutzes, der Landesforstabteilung, des Landesamtes für Geologie, der Berufsfeuerwehr, der Landesverkehrsmeldezentrale, der Landesnotrufzentrale und des Landesstraßendienstes ihre Bewertung ab, zum Teil via Videokonferenz.