Schüsse auf die Einsatzkräfte - Lage nach Zugriff unter Kontrolle

Innichen nach Bluttat im Ausnahmezustand

Sonntag, 18. August 2024 | 11:12 Uhr
Update

Von: luk

Innichen – In Innichen herrscht Alarmstimmung: Der Zivilschutz hat eine dringende Warnung herausgegeben, nachdem in der Nacht Meldungen über einen bewaffneten und möglicherweise gewaltbereiten Mann bekannt wurden. Die Behörden legen den Bewohnern nahe, ihre Häuser und Wohnungen nicht zu verlassen.

Der Mann soll in der Nacht eine Frau und möglicherweise eine weitere Person erschossen haben. Das Opfer – es soll sich um eine rund 50-jährige Frau handeln – wurde nach ersten Erkenntnissen auf der Treppe des Mehrfamilienhauses getroffen. Bei dem Täter soll es sich um den Sohn eines ehemaligen Jagdaufsehers handeln, der die Waffe seines Vaters an sich genommen hatte.

Medienberichten zufolge gab es im Vorfeld einen Streit unter Nachbarn. Die genaue Ursache ist jedoch noch unklar.

Der mutmaßliche Täter hatte sich jedenfalls in der Folge in einer Wohnung eines Hauses in der Nähe der Wache der Staatspolizei verschanzt. Das Gebäude wurde von Carabinieri und der Polizei umstellt. Die Einsatzkräfte arbeiten daran, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Auch im Einsatz stehen die GIS der Carabinieri und andere Spezialeinheiten.

Im Zuge der Operation ist auch das Gebiet um den Bahnhof isoliert worden. Züge und Linienbusse steuern derzeit Innichen nicht an.

Streit mit Nachbarn und Schüsse auf Feuerwehr

Ihren Anfang nahmen die schrecklichen Ereignisse am späten Samstagabend. Nachbarn hörten einen heftigen Streit und bemerkten einen starken Gasgeruch, berichtet der Corriere della Sera. Als die Feuerwehr eintraf, eröffnete ein bewaffneter Mann das Feuer. Dabei soll er auch die Frau getroffen haben. Anschließend verbarrikadierte sich der Schütze in der Wohnung. Gegen 4.00 Uhr morgens waren erneut Schüsse zu hören. Daher können weitere Opfere nicht ausgeschlossen werden.

Die Einsatzkräfte umstellten das Gebäude an der Pustertaler Staatsstraße, in dem sich der Mann noch immer aufhielt. In der Folge ging eine Warnung des Zivilschutzes an die Öffentlichkeit. Die Menschen sollten ihre Häuser nicht verlassen.

Zugriff gegen 10.30 Uhr

Nach stundenlangem Stillstand entschlossen sich die Spezialeinheiten gegen 10.30 Uhr zum Eingreifen und arbeiteten offenbar auch mit Sprengsätzen. Mehrere Schüsse waren deutlich zu hören. Danach fuhr ein Notarztwagen vor.

Gegen 11.00 Uhr wurde der Zivilschutzalarm wieder aufgehoben. „Der Polizeieinsatz wurde beendet, es besteht keine Gefahr mehr für die Bevölkerung“, heißt es in einer versendeten Push-Nachricht. Die Bewohner von Innichen können ihre Häuser und Wohnungen nun wieder verlassen.

Bezirk: Pustertal

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