Die Freundlichkeit wiederentdecken

Kampagne zur Verhinderung von Gewalt gegen das Gesundheitspersonal

Donnerstag, 26. Juni 2025 | 11:59 Uhr

Von: luk

Bozen – Startschuss für eine neue Sensibilisierungskampagne zur Verhinderung von Gewalt gegen das Gesundheitspersonal. An strategischen Punkten in den Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Südtiroler Sanitätsbetriebes werden zur Zeit großformatige Bilder angebracht.

Ein sicheres, möglichst spannungsfreies und auf jede Person Rücksicht nehmendes Arbeitsumfeld zu gewährleisten, ist in jedem Bereich wichtig. Ganz besonders gilt dies für das Gesundheitswesen, wo das tägliche Engagement der Mitarbeitenden entscheidend zur Gesundheit der Patientinnen und Patienten beitragen kann.

Der Südtiroler Sanitätsbetrieb hat einige konkrete Maßnahmen ergriffen, um die psychische und physische Unversehrtheit des Personals zu schützen, wie die Verstärkung der Sicherheitsvorkehrungen, die Verstärkung der Videoüberwachung und Beleuchtung in den verschiedenen Krankenhäusern. All dies wird nun auch durch eine Sensibilisierungskampagne ergänzt, bei der großformatige Plakate angebracht werden, die unterstreichen, dass physische oder psychische Gewalt nie eine Lösung ist. Im Gegenteil, sie verletzt die Würde und körperliche Unversehrtheit der Opfer und führt zu Unterbrechungen der Dienstleistungen, was sich negativ auf die Patientenversorgung auswirkt. Die Initiative bildet einen Teil der Kampagne „Respect“ des Landes Südtirol für die Bekämpfung von Aggressionen.

Gesundheitslandesrat Hubert Messner äußert sich dazu sehr positiv: “Ein respektvoller Umgang ist das Fundament jeder menschlichen Begegnung – besonders im Gesundheitswesen. Die Kampagne erinnert uns daran, wie wichtig ein wertschätzendes Miteinander im oft herausfordernden Krankenhausalltag ist.“

Generaldirektor Christian Kofler begrüßt die Initiative: „Sicherheit und Respekt für unser Gesundheitspersonal sind zwei unverzichtbare Aspekte. Mit dieser Sensibilisierungskampagne möchten wir einmal mehr betonen, dass wir hinter jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter im Gesundheitswesen stehen und jegliche Form von Gewalt gegen sie entschieden verurteilen. Denn der Schutz all jener, die sich täglich fürs Wohl der Patientinnen und Patienten einsetzen, ist für uns selbstverständlich und unverzichtbar.“

Pflegedirektorin Marianne Siller bekräftigt: “Die Initiative ist wichtig und eine konkrete Maßnahme, um dem Phänomen der Angriffe auf das Gesundheitspersonal entgegenzuwirken. Das pflegerische und medizinische Personal ist in unserer Gesellschaft absolut notwendig. Ausgerechnet dieses verbal oder körperlich anzugreifen, ist unbegreiflich und zu verurteilen. Wir sollten den eigentlichen Sinn des Wortes Freundlichkeit im Umgang miteinander wiederentdecken, sie ist in jeder menschlichen Interaktion unentbehrlich. Aus diesem Grund sind Initiativen wie diese sehr wünschenswert.”

„Als Arzt weiß ich, was es bedeutet, in einem Krankenhaus zu arbeiten“, so Sanitätsdirektor Josef Widmann. „Ich kenne die Schwierigkeiten, die bei der Ausübung unseres Berufes auftreten können, sehr genau. Das Thema Gewalt gegen das Gesundheitspersonal geht mir aus diesem Grund sehr nahe. Es muss uns bewusst sein, dass hier Frauen und Männer betroffen sind, die alles geben, um Menschen zu helfen und diese zu pflegen. Daher lautet mein Appell an alle, das medizinische Personal zu respektieren. Es hat für seinen täglichen Einsatz nur Dank verdient.“

Verwaltungsdirektor Luca Armanaschi ergänzt: „Freundlichkeit ist überall wertvoll: Sie bereichert die Beziehung zu den Patientinnen und Patienten und stärkt die Zusammenarbeit unter Kolleginnen und Kollegen. Auch bei der Arbeit in der Verwaltung kann eine höfliche Geste den Unterschied machen und eine menschlichere und respektvollere Atmosphäre schaffen.“

Eine der verschiedenen Maßnahmen des Sanitätsbetriebes war auch die Überarbeitung des Meldeverfahrens für Gewaltvorfälle. Es ist ein essenzielles Instrument, um Vorfälle von Angriffen auf das Gesundheitspersonal zu bewältigen, aber auch notwendig, um eine Kultur des Respekts, der Würde und der Zusammenarbeit zu fördern.

Nunmehr ist eine schnellere und effizientere Bearbeitung der Fälle möglich. Die zuständige Arbeitsgruppe kann über das System direkt im Back-Office die Vollständigkeit der Meldungen prüfen, Gespräche mit Betroffenen organisieren und bei Bedarf Begehungen vor Ort veranlassen.

Bezirk: Bozen

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