Von: mk
Bozen – Die Italiener greifen vermehrt auf Antidepressiva zurück. Die geht aus Daten der nationalen Beobachtungsstelle für Gesundheit in den Regionen Italiens hervor. Demnach wurden im Jahr 2016 je 1.000 Einwohner 39,87 Dosen konsumiert, während es im vorhergehenden Jahr noch 39,6 waren.
Nach einem drastischen Anstieg in den Jahren zwischen 2001 und 2011 schien sich im Jahr 2012 der Konsum einzupendeln. Doch bereits in den kommenden Jahren wurde ein konstantes Wachstum registriert.
Während 2016 am meisten Antidepressiva in der Toskana registriert (60,96) wurden, folgt die Autonome Provinz Bozen gleich auf Platz zwei (53,63). Den dritten und vierten Rang belegen Ligurien (53,09) und Umbrien (52,06).
Die niedrigsten Wert weisen hingegen die südlichen Regionen und die Inseln auf: In Kampanien werden mit einem Wert von 30,59 Dosen je 1.000 Einwohner italienweit am wenigsten Antidepressiva konsumiert.
Den Trend des zunehmenden Anstiegs führen die Experten auf verschiedenen Ursachen zurück. Einerseits entwickelt die Forschung ständig neue Produkte, die ganz allgemein im Kampf gegen psychische Krankheiten und nicht nur gegen Depressionen zum Einsatz kommen – wie etwa zum Beispiel bei Angststörungen.
Andererseits sind Depressionen heutzutage immer weniger ein Tabuthema. Betroffene werden von der Gesellschaft weniger stigmatisiert und trauen sich eher, Hilfe zu holen. Auch Ärzte sind im Allgemeinen wachsamer bei ersten Anzeichen einer Depression.