Von: luk
Bozen – Es ist nachvollziehbar, dass der Landtagsabgeordnete Andreas Pöder sich über die vielen Unterschriften zum Volksbegehren freut. Gleichzeitig darf dies nicht dazu führen, dass Unwahrheiten oder gar „Fake news“ verbreitet werden.
„Wenn die Aussage Pöders, die im heutigen Corriere dell‘Alto Adige (27.02.2018) wiedergegeben wird, stimmt, – und wir haben keinen Grund, das Gegenteil davon anzugeben – nämlich, dass unter den Unterzeichnern des Volksbegehrens sich „Hunderte von Eltern befinden, deren Kinder in der Folge von Impfungen Schäden oder Gesundheitsprobleme erlitten haben“, so wird hier in absolut unseriöser Art und Weise über das Thema Impfen gesprochen“, stellt die Direktorin des Departments für Gesundheitsvorsorge Dagmar Regele fest.
Der Südtiroler Sanitätsbetrieb hat die gesetzliche Verpflichtung, Impfreaktionen zu erheben und Meldungen von angeblichen Impfschäden zu untersuchen. Tatsache ist, dass bis jetzt in Südtirol keine bleibenden Impfschäden nachgewiesen worden sind. Die aufgetretenen Reaktionen in der Folge von Impfungen sind zum überwiegend großen Teil leichter Natur – wie leichte Hautrötungen.
Der Sanitätsbetrieb legt Wert auf die Feststellung, dass es ein Recht des Bürgers ist, vermutete Impfreaktionen mitzuteilen. Die Dienste für Hygiene und öffentliche Gesundheit stehen hierfür zur Verfügung, genauso wie die Kinder- und Hausärzte vor Ort.
“In der öffentlichen Diskussion wird häufig unterschlagen, dass die klinischen Fachkräfte – Haus- und Kinderärzte, Sanitätsassistentinnen, Hygieniker – selbst an sicheren und qualitativ hochwertigen Impfstoffen interessiert sind. Die Wissenschaftswelt steht auf der Seite der Bürgerinnen und Bürger“ betont Dagmar Regele: „Die Impfstoffe werden streng kontrolliert und deren Wirkung ständig überwacht.“
Generaldirektor Schael hebt hervor, dass die WHO die Impfpflicht als eine sinnvolle Maßnahme bezeichnet. „Angesichts der Tatsache, dass es – laut Informationen des Istituto Superiore della Sanità – im Jänner 2018 beispielsweise in Italien bereits 164 neue Fälle von Masern gegeben hat, davon 2 Todesfälle, erscheinen mir manche Aussagen von Andreas Pöder mehr als leichtfertig“.
Die Rechtsabteilung des Betriebes ist angewiesen worden, zu überprüfen, ob die Aussagen von Landtagsabgeordneten Andreas Pöder von strafrechtlicher Relevanz sind und eine Beunruhigung der Öffentlichkeit vorliegt.