Viele russische Soldaten halten den Krieg für „absurd“- VIDEO

Leere Tanks: Sabotieren meuternde Truppen ihre Fahrzeuge?

Mittwoch, 02. März 2022 | 07:04 Uhr

Von: ka

Ukraine – Das Video eines mutigen ukrainischen Autofahrers, der russische Truppen, deren gepanzerter Mannschaftswagen ohne Treibstoff liegen geblieben war, auf den Arm nahm, zog im Netz weite Kreise. Die Aufnahmen lösten unter Militärexperten eine lebhafte Debatte zur Ursache der anscheinend schlechten Treibstoffversorgung der vorstoßenden Invasionstruppen aus. Neben offensichtlichen Logistikproblemen wurden dabei auch erfolgreiche Angriffe ukrainischer Truppen auf Tanklastwagen genannt.

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Eine Quelle, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben will, kam aber zu einem anderen Schluss. Laut dieser Quelle würden Truppenteile der russischen Armee die Tanks ihrer Fahrzeuge leeren oder „technische Probleme“ vortäuschen, um nicht an den Kriegshandlungen teilnehmen zu müssen.

Viele Videos, die russische Soldaten zeigen, die protestierende Ukrainer nicht angreifen oder in denen Panzerkolonnen zu sehen sind, die Ukrainer, die die Straße blockieren, nicht überfahren, scheinen zu bestätigen, dass es um die Kampfmoral der einfachen Soldaten nicht zum Besten bestellt ist. Die Soldaten Putins spüren, dass sie nicht als Befreier, sondern als Besatzer wahrgenommen werden.

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Der Krieg in der Ukraine ist der erste militärische Konflikt in Europa, der von sozialen Netzwerken dominiert wird. Tausende von Bildern und Videos, die über das Netz die Europäer täglich erreichen, sind ein klarer Beleg für diese Tatsache. Unter den zahlreichen Videos, deren Wahrheitsgehalt nicht immer überprüfbar ist, befinden sich viele, die sich über die Russen lustig machen. Besonders die Videos, die einzelne Militärfahrzeuge oder gar ganze Panzerkolonnen zeigen, die nicht weiterkommen, weil sie keinen Treibstoff mehr haben, sorgen für Gelächter.

Aber auch vielen Militärexperten geben die „treibstofflosen“ Russen Rätsel auf. Als wahrscheinlichste Ursachen werden logistische Probleme oder erfolgreicher Beschuss von Tanklastwagen durch ukrainische Truppen angenommen. Eine Quelle, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben will, bringt einen anderen möglichen Grund ins Spiel.

Laut dieser Stimme sei die Armee nicht so schlecht organisiert, wie es mancherorts den Anschein habe. Vielmehr seien einige Teile der russischen Invasionsarmee teilweise zu „versteckten Formen der Meuterei“ übergangen. „Um nicht vorwärtszukommen und an einem ihrer Meinung nach ‚absurden Krieg‘ teilnehmen zu müssen, leeren einige Soldaten die Tanks ihrer Militärfahrzeuge“, so die Quelle, die sich laut dem italienischen Onlinemedium Adnkronos im westukrainischen Lwiw, zu deutsch Lemberg, befinden soll.

Der Hinweis des Mannes kann derzeit weder bestätigt noch in irgendeiner Weise überprüft werden. Angesichts der zahlreichen Rückschläge, zu denen auch Pannen und Treibstoffmangel gehören, die den russischen Vormarsch in der Ukraine seit Beginn der Invasion behindern, handelt es sich aber zumindest um eine plausible Hypothese. Viele Videos bergen zudem Indizien, dass es um die Kampfmoral der einfachen russischen Soldaten – laut den ersten Gefangennahmen sind viele von ihnen kaum 20 Jahre alt – nicht sehr gut bestellt ist. Aufnahmen von Soldaten, die sich von Dorfbewohnern entwaffnen lassen und Videos, die russische Soldaten zeigen, die protestierende Ukrainer nicht angreifen oder in denen Panzerkolonnen zu sehen sind, die Ukrainer, die die Straße blockieren, nicht überfahren, scheinen zu bestätigen, dass bei vielen Soldaten der letzte Wille zum Kampf fehlt.

Die einfachen Soldaten scheinen zu spüren, dass an der Propaganda Putins, dass sie die „Ukrainer von einem Naziregime befreien“ würden, nichts dran ist. Ein Video aus der südrussischen Hafenstadt Berdyansk zeigt beispielsweise russische Soldaten, die fast teilnahmslos vor dem Regierungsgebäude stehen und von wütenden Ukrainern, die vor ihnen auch die Nationalhymne singen, als „Faschisten und Besatzer“ beschimpft werden.

Einige Militärbeobachter weisen darauf hin, dass ähnliche Aktionen von Zivilisten auf anderen Kriegsschauplätzen dieser Welt mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Tod der Demonstranten und Straßenblockierer führen würden. Den Krieg hat Wladimir Putin bereits verloren. Bleibt nur mehr die Frage, wie lange die Zerstörung des Landes und das Töten seiner Einwohner noch weitergehen wird.