Von: luk
Bozen – Am Leichnam des 13-jährigen Adan wird am Freitag die Autopsie durchgeführt. Sie soll laut Medienberichten, die genaue Todesursache klären.
Der Junge aus dem Irak, der an einer Muskelerkrankung litt und im Rollstuhl saß, ist am vergangenen Wochenende in Bozen gestorben.
Er war gemeinsam mit seinen Eltern und drei Brüdern aus Schweden nach Südtirol gekommen, um hier um Asyl anzusuchen. Dort war es ihnen verweigert worden.
Mittlerweile ist die Familie von Alan in Trient in einer Wohnung des Sprar-Programms unterkommen.
Der Fall des kleinen Alan hat nicht nur in Südtirol, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus für hohe Wogen gesorgt. Auch das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) meldet sich zu Wort. Die verwehrte Hilfe für die kurdische Flüchtlingsfamilie sei „inakzeptabel“. Zudem berichteten ausländische Medien – heute etwa der britische “The Guardian” – über das tragische Schicksal der Flüchtlingsfamilie.
Die Hilfsorganisation SOS Bozen hat am Freitag indes eine Lösung für Flüchtlinge und Obdachlose in Bozen gefordert. Derzeit leben 200 Menschen auf der Straße, es handelt sich um 70 Asylbewerber und 130 Obdachlose aus verschiedenen Ländern. Sie werden vor allem von Freiwilligen betreut und bekommen von ihnen Kleidung, Decken und auch ein warmes Essen.
Nach dem Tod des 13-jährigen Flüchtlingsbuben will die Organisation erreichen, dass die Richtlinien des Landes zur Aufnahme von Schutzbedürftigen abgeändert werden. Am Samstagnachmittag wird um 14.30 Uhr auf dem Verdiplatz in Bozen eine Kundgebung abgehalten, sie steht unter dem Motto “Niemand ist illegal”.