Vietnam wappnet sich als nächstes für die Ankunft von "Kalmaegi"

Mehr als 140 Tote durch Taifun “Kalmaegi” auf Philippinen

Donnerstag, 06. November 2025 | 09:50 Uhr

Von: APA/dpa/AFP

Auf den Philippinen ist die Zahl der Toten durch den Taifun “Kalmaegi” auf mehr als 140 gestiegen. Nach Angaben des Zivilschutzes vom Donnerstag starben 114 Menschen, die Behörden in der Provinz Cebu registrierten weitere 28 Todesfälle. 127 Menschen wurden offiziellen Angaben zufolge vermisst. Der Taifun hatte am Dienstag auf den Philippinen gewütet. Auf der Insel Cebu wurden ganze Ortschaften überflutet. Mehr als eine halbe Million Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

Zu Wochenbeginn war teilweise in einer Nacht so viel Regen gefallen wie sonst in einem Monat. Viele Dörfer sind völlig zerstört. Es handelt sich um eine der schlimmsten Flutkatastrophen der vergangenen Jahre. Betroffen sind vor allem die Provinzen Cebu, Negros Occidental und Negros Oriental im Zentrum des südostasiatischen Inselstaats.

Präsident Ferdinand Marcos Jr. ließ den nationalen Katastrophenzustand ausrufen. “Dadurch erhalten wir schnelleren Zugriff auf einen Teil der Notfallgelder”, sagte er und fügte hinzu, dass den Bürgerinnen und Bürgern in betroffenen Gebieten als erste Maßnahme Bargeldhilfen in Höhe von insgesamt 760 Millionen philippinische Pesos (mehr als elf Millionen Euro) zur Verfügung gestellt werden sollen.

Teams arbeiten rund um die Uhr

Rettungsteams kämpfen sich durch Schlamm und Trümmer, um Verschüttete zu finden und Straßen wieder passierbar zu machen. “Die größte Herausforderung ist derzeit das Räumen der Trümmer. Wir arbeiten rund um die Uhr”, sagte der Vize-Chef des Zivilschutzes, Bernardo Rafaelito Alejandro. In einigen Teilen von Cebu hätten die reißenden Fluten Autos aufeinander oder auf Hausdächer geschleudert.

“Kalmaegi”, der auf den Philippinen “Tino” genannt wird, zog unterdessen von den Philippinen ab und bewegte sich in Richtung Vietnam. Der Wirbelsturm erreichte nach Angaben der Wetterbehörde noch immer Windgeschwindigkeiten von bis zu 155 Kilometern pro Stunde mit Böen von bis zu 190 km/h.

Sturm “Fung-Wong” nähert sich

Die nächste Bedrohung zeichnet sich bereits ab: Ein neuer Tropensturm mit dem Namen “Fung-Wong” nähert sich den östlichen und nördlichen Regionen des Inselstaats. Laut Meteorologen dürfte er sich rasch verstärken und schon am Freitag Taifunstärke und am Samstag sogar die Kategorie eines Supertaifuns erreichen. Dabei handelt es sich um einen besonders schweren Tropensturm, dessen Mittelwind mindestens 240 Kilometer pro Stunde erreicht.

Die Philippinen werden jedes Jahr von durchschnittlich etwa 20 Taifunen heimgesucht. Der besonders schlimme Sturm “Haiyan” hatte im November 2013 mehr als 6.300 Menschen das Leben gekostet.

In Vietnam bereiteten sich die Menschen inzwischen auf “Kalmaegi” vor. Mehrere Flughäfen sollten vorsorglich den Betrieb einstellen. Schiffe und Boote wurden in Sicherheit gebracht und Häuser abgesichert. Der Meteorologiebehörde zufolge könnte der Sturm am Abend (Ortszeit) die Provinzen Quang Ngai und Gia Lai erreichen.

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