20 Prozent unter normal

Meran: Quellen liefern immer weniger Trinkwasser

Mittwoch, 08. März 2023 | 12:04 Uhr

Meran – Die Stadtgemeinde Meran und die Stadtwerke haben sich zusammengeschlossen, um alle Möglichkeiten zur Einsparung von Wasser zu prüfen und die Bevölkerung und die Unternehmen für einen sorgsameren Umgang mit dieser kostbaren Ressource zu sensibilisieren.

Langanhaltende Hitzeperioden, geringe Niederschläge, wenig Schneefall in den Wintermonaten und damit eine geringere Wasserführung der Flüsse: Langanhaltende Dürreperioden sind kein Einzelfall mehr, sondern eine Realität, mit der sich auch Meran auseinandersetzen muss.

“Es ist daher unerlässlich, alle bereits bestehenden Synergien zu verstärken, insbesondere die mit den Stadtwerken, dem Betreiber des städtischen Wassernetzes, um alle möglichen Maßnahmen zur Einsparung von Wasser zu prüfen und umzusetzen und die Bevölkerung und die Unternehmen für einen umsichtigeren Umgang mit dieser kostbaren Ressource zu sensibilisieren”, hoben Bürgermeisterr Dario Dal Medico und Vizebürgermeisterin Katharina Zeller hervor.

Die Situation der Quellen

Nach Angaben der Stadtwerke liefern die Quellen, die Meran mit Trinkwasser versorgen, derzeit 15 bis 20 Prozent weniger Wasser als der Durchschnittswert der letzten Jahre für diesen Zeitraum. Aus der Frigele-Quelle fließen derzeit 122 Liter pro Sekunde. Im Februar 2017, nach zwei regenarmen Wintern, waren es noch 130 l/s. Im Februar 2022 sind es stattdessen 147 l/s. Der Grundwasserspiegel ist um durchschnittlich 2,5 Meter gesunken.

Die Maßnahmen

Um Wasser zu sparen und es bestmöglich zu nutzen, haben Gemeinde und Stadtwerke folgende Maßnahmen ergriffen:

– Gemeinsam mit dem VKÖ, dem Verband der kommunaler Unternehmen Österreichs wird ein Interreg-Projekt für Smart Metering im Wassersektor entwickelt. ES handeltsich hierbei um ein System, das die Fernauslesung und Fernverwaltung der Zähler ermöglicht. Damit wird es vor allem möglich sein, eventuelle Leckagen im Wasserversorgungssystem von Meran zu erkennen und einzugreifen, um Netzverluste einzudämmen.

– Im Frühjahr 2022 wurde eine gezielte Suche durchgeführt, bei der mehr als 20 Leckagen festgestellt und umgehend behoben wurden.

– Mit der Stadtverwaltung Meran (Umweltdienst) wurde ein Arbeitstisch eingerichtet, um die Möglichkeit der Umsetzung von Lösungen für die sogenannte “Schwammstadt” zu erörtern. Dabei geht es um eine möglichst effiziente Nutzung des Wassers, sowohl des Regenwassers als auch des Leitungswassers, z.B. durch den Einsatz von Bewässerungsanlagen, die unter Berücksichtigung der Wettervorhersage betrieben werden.

Wassernotstand ist ein globales Problem

“Am 22. März”, so Dal Medico, “wird der Internationale Tag des Wassers gefeiert. Wir brauchen nicht auf diesen Anlass zu warten, um uns daran zu erinnern, wie wichtig der Beitrag jedes Einzelnen von uns ist, um die Wasserverschwendung zu verringern. Laut dem jüngsten Weltwasserentwicklungsbericht der Vereinten Nationen könnte die Welt im Jahr 2030 unter einem Wassermangel von insgesamt 40 Prozent leiden. Der Wassernotstand ist heute ein globales Problem, das uns alle angeht, und jeder von uns kann und muss seinen Teil dazu beitragen, den Verbrauch zu begrenzen und die Verschwendung zu verringern. Und das ist möglich, indem wir ein paar einfache gute Praktiken anwenden”, so Dal Medico und Zeller.

Tipps zum Wassersparen

– Waschmaschinen und Geschirrspüler nur bei voller Beladung laufen lassen;

Geschirr, Obst und Gemüse in einem Becken und nicht unter fließendem Wasser abwaschen;

– Die Wasserhähne mit einem Durchflussbegrenzer ausstatten;

– Schließen Sie die Wasserhähne während des Rasierens, des Zähneputzens oder anderer Tätigkeiten. Der Wasserhahn im Badezimmer hat einen Durchfluss von mehr als zehn Litern pro Minute;

– Eine Spülung mit doppeltem Abfluss installieren und verwenden;

– Duschen Sie lieber als zu baden: Eine gefüllte Badewanne verbraucht viermal mehr Wasser als eine Dusche. Bedenken Sie auch, dass jede Minute unter der Dusche sechs bis zehn Liter Wasser verbraucht;

– Den Wasserverbrauch ständig überwachen: Prüfen Sie regelmäßig den Wasserzähler bei geschlossenem Wasserhahn auf zufällige Leckagen und reparieren Sie selbst scheinbar unbedeutende Leckagen;

– Vermeiden Sie es, das Auto zu waschen, oder tun Sie es eventuell mit einem Eimer ohne fließendes Wasser;

– Den Garten und die Pflanzen sparsam und immer nach Sonnenuntergang gießen, eventuell mit Regenwasser und Tropfsystemen. Außerdem ist es ratsam, die Pflanzen mit reichlich Mulch zu schützen, um sie vor Hitze und Trockenheit zu bewahren.

Von: luk

Bezirk: Burggrafenamt