Von: mk
Bozen – Das Land Südtirol setzt in diesem Jahr die Sensibilisierungsarbeit für den Abbau von Barrieren, welche die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen verhindern, fort. Dazu zählen sowohl architektonische Barrieren als auch kommunikative und mentale. Unter dem bewährten Motto “Weniger Barrieren, mehr Lebensqualität” startet das Landesamt für Menschen mit Behinderungen im Monat Oktober mehrere Aktionen. Neben der Realisierung von Informationen in Leichter Sprache im Rahmen der Ausstellung “Dante in Arte” im Kulturzentrum Trevi und der Beteiligung an der Plakataktion anlässlich des Welttages der psychischen Gesundheit steht der Abbau der architektonischen Barrieren im Vordergrund. Aus Anlass des nationalen Tages für den Abbau architektonischer Barrieren am Sonntag, 3. Oktober hat das Amt für Menschen mit Behinderungen in Zusammenarbeit mit der Sozialgenossenschaft Independent L einen Kurzfilm zu einer Trainingswohnung mit einem Hausautomationssystem (Smart Home) veröffentlicht.
Diese Wohnung konnte mittels finanzieller Beiträge durch das Amt realisiert werden. Durch technische und digitale Hilfsmittel der Hausautomation, die mittlerweile auch in vielen Privathaushalten zu finden sind, können Menschen mit Behinderungen darin ihren Alltag ohne Unterstützung von außen selbstständig gestalten. “Das Ziel der Südtiroler Landesregierung ist es, dass wir als Gesellschaft Inklusion wirklich leben. Dazu zählt auch, dass wir konsequent daran arbeiten, Barrieren abzubauen. Denn nur so können wir allen Menschen, egal ob jung oder alt, ob mit oder ohne Behinderung, eine möglichst hohe Lebensqualität garantieren”, betont Landesrätin Waltraud Deeg. Der Einsatz neuer technischer Mittel sei dabei eine gute Möglichkeit, schnell und leistbar Hindernisse zu überwinden.
Land unterstützt mit finanziellen Beiträgen den Abbau von Barrieren
Das Amt für Menschen mit Behinderungen unterstützt und fördert zudem das autonome und selbstständige Leben über Beratungen und Weiterbildungsveranstaltungen im Bereich der architektonischen Barrieren. So fanden im Vorjahr – trotz pandemiebedingter Einschränkungen – über 400 Beratungen statt, es wurden zudem 28 Gutachten ausgestellt. Auch über die Abteilung Wohnungsbau wird der Abbau von architektonischen Barrieren finanziell unterstützt. Gefördert werden Arbeiten zur Beseitigung bestehender Hindernissen im Außenbereich und in der Wohnung, ebenso wie die Anpassung einer Wohnung an die Bedürfnisse eines Menschen mit Behinderung. Auch den Ankauf einer barrierefreien Wohnung unterstützt das Land mit bis zu 20 Prozent des Konventionalwerts.
Im Jahr 2020 wurden insgesamt 1,5 Millionen Euro an Beiträgen für Anpassungsarbeiten ausbezahlt, in den Jahren zuvor waren es 2,4 Millionen (2019) und 2,9 Millionen Euro (2018) gewesen. Der Großteil mit rund 60 Prozent betraf dabei Beiträge für Aufzüge, 13 Prozent wurden für die Anpassung von Bädern und der Wohnung im Allgemeinen bereitgestellt. Anspruchsberechtigt sind sowohl Privatpersonen als auch Kondominien und Wohnheime.
Weitere Informationen zu den Beiträgen und den Voraussetzungen sind auf der Landeswebseite im Bereich Geförderter Wohnbau abrufbar. Die Informationen dieser Seite sind auch in leichter Sprache verfügbar.